Unsere amerikanischen Bischöfe sind zu Recht besorgt über den weit verbreiteten Verlust des Glaubens an die heiligste Eucharistie und haben eine dreijährige "eucharistische Erneuerung" ins Leben gerufen. Alle Lehren, Predigten und Programme der Welt werden jedoch wenig bis gar nichts nützen, wenn wir nicht die Ursachen des Unglaubens angehen, dass nämlich die Zeichen und Symbole der heiligen Liturgie die Lehre nicht mehr bekräftigen. Deshalb folgt hier ein "bescheidener Vorschlag", um dieses Problem zu lösen.

Verlust der lateinischen Sprache: Die Konzilsväter eröffneten die Möglichkeit für einen stärkeren Gebrauch der Volkssprache (z. B. bei den Schriftlesungen oder beim Gebet der Gläubigen), aber sie waren sich darüber im Klaren, dass die lateinische Sprache nicht nur in der Liturgie beibehalten werden sollte, sondern dass die Gläubigen in der Lage sein sollten, auf die lateinischen Gebete zu antworten und die ehrwürdigen gregorianischen Gesänge zu singen. Jede große Religion räumt der Sakralsprache einen Ehrenplatz ein, um zu verhindern, dass das Profane das Heilige überlagert. Die Abschaffung der lateinischen Sprache hat auch zur "Balkanisierung" der Kirchengemeinden beigetragen, da sich verschiedene ethnische Gruppen in ihre eigenen Gemeinschaften aufteilen.

Die Verlegung des Tabernakels: Im Credo des Gottesvolkes bezeichnete Papst Paul VI. den Tabernakel als "die Herzmitte unserer Kirchen". Warum also wird der Tabernakel auf einen Seitenaltar, in eine separate Kapelle (oder einen Schrank) verwiesen, was dazu führt, dass Christus im Zentrum ersetzt wird, gewöhnlich durch einen thronenden Priester? Wenn der Tabernakel nicht mehr im Zentrum steht, müssen wir uns dann wundern, wenn sich die Leute beim Betreten der Kirche unterhalten, als ob sie in einem Kino wären?

Entfernung der Kommunionbänke: Das Herausreißen der Kommunionbänke verwischt die notwendige Unterscheidung zwischen dem Heiligen und dem Profanen. Der Altar muss visuell abgegrenzt werden, weil das, was sich dort abspielt, von unserer alltäglichen Erfahrung verschieden ist: Der Himmel kommt auf die Erde. Wenn diese Unterscheidung verloren geht, haben wir auf der Erde Schwierigkeiten, zum Himmel aufzusteigen (was bei jeder Messe geschehen sollte).

Eucharistisches Fasten: Vor Papst Pius XII. begann das eucharistische Fasten um Mitternacht. Es war hart, so dass die von Papst Pius X. befürwortete häufige Kommunion mehr durch den Bruch als durch die Einhaltung auffiel. Pius XII. milderte das Fasten weise auf drei Stunden für feste Nahrung und eine Stunde für Flüssigkeiten ab. Papst Paul VI. änderte das Fasten sogar noch weiter auf die heutige Disziplin, nämlich eine Stunde für feste oder flüssige Nahrung. Das Ziel des eucharistischen Fastens ist es, uns den körperlichen Hunger spüren zu lassen, damit wir den geistigen Hunger nach dem Brot des Lebens besser erkennen.

Stehen beim Empfang der heiligen Kommunion: Seit Jahrhunderten knien die Katholiken der Westkirche, um ihren eucharistischen Herrn zu empfangen (die Christen des Ostens stehen seit jeher). Das Problem ist nicht so sehr das Stehen als solches, sondern das Fehlen jeglicher Zeichen der Ehrfurcht. Haben wir die Ermahnung des heiligen Augustinus vergessen? "Niemand isst dieses Fleisch, ohne es vorher anzubeten; wir würden sündigen, wenn wir es nicht anbeten würden"?

Messe mit Blick zum Volk: Die Feier des eucharistischen Opfers "versus populum" ist eine echte Neuheit (der Petersdom in Rom ist die Ausnahme, welche die Regel bestätigt). In allen Religionen, in denen Opfer dargebracht wurden, vom biblischen Judentum bis hin zum Kult der heidnischen Griechen und Römer, blicken Priester und Volk in dieselbe Richtung, also vermutlich in Richtung der angerufenen Gottheit. Ironischerweise ist die "versus populum"-Ausrichtung weitaus klerikalistischer als die "ad orientem"-Ausrichtung, da sie den Priester zwangsläufig in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellt.

Kommunionhelfer: Als er "Immensae Caritatis" (1973) promulgierte, gab Paul VI. sehr genaue Hinweise für den Rückgriff auf die nicht geweihten Spender der Heiligen Kommunion; diese Normen wurden später in den Codex des kanonischen Rechts von 1983 aufgenommen. Ich habe noch nie eine Situation erlebt, in der diese Normen befolgt worden wären.

Die Austeilung des heiligen Sakraments durch Laien entwertet zwei Sakramente: den erhabenen Charakter der Eucharistie (wenn jeder sie austeilen kann, was ist dann das Besondere?) und die einzigartige Identität des geweihten Spenders. Der heilige Thomas von Aquin lässt uns in einem seiner für das Fronleichnamsfest komponierten Hymnen, "Sacris Solemniis", singen, dass nur der Priester die Eucharistie spendet, da auch nur er die Gaben von Brot und Wein verwandeln kann.

Handkommunion: Diese Praxis kam nach dem Konzil in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland auf. Papst Paul befragte die Bischöfe der ganzen Welt zu diesem Phänomen, wobei sich die große Mehrheit der Bischöfe entschieden dagegen aussprach. In "Memoriale Domini" (1969) gab der Papst aus Furcht vor einem Schisma dem Willen der ungehorsamen Länder nach und erlaubte die Fortsetzung der Handkommunion dort – und nur dort. Aber es blieb nicht bei diesen Orten. Wie in vielen anderen Ländern versuchten einige Liturgiker und Bischöfe in den Vereinigten Staaten, auf den Zug aufzuspringen; die Frage kam mehrmals zur Abstimmung unter unseren Bischöfen und wurde jedes Mal abgelehnt. Durch die Machenschaften von Kardinal Joseph Bernardin (dem damaligen Vorsitzenden der Bischofskonferenz) wurde schließlich 1977 durch die unerlaubte Befragung abwesender Bischöfe mittels Briefwahl (!) ein Sieg errungen.

Einige behaupten, die Handkommunion sei die Praxis der alten Kirche. Diese Theorie wird weithin in Frage gestellt. In der Tat gibt es viele Praktiken der alten Kirche, die nur wenige wiederbelebt sehen wollen – wie die lebenslange Buße! Unbestreitbar ist jedoch, dass die Mundkommunion über ein Jahrtausend lang allgemein üblich war.

Der Ruf nach deren Abschaffung kam zur Zeit der protestantischen Reformation. Es sollte uns also nicht überraschen, dass 70 Prozent der Katholiken nicht an die Realpräsenz glauben (genau die Statistik, die den bischöflichen Alarm ausgelöst hat) und ein verkürztes Verständnis des heiligen Priestertums haben (und ein damit einhergehender Rückgang der Priesterberufe), seit vor mehr als vier Jahrzehnten die Handkommunion eingeführt wurde.

Keines der hier geforderten Elemente steht in irgendeiner Weise im Widerspruch zu einem einzigen Absatz der Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Heilige Liturgie. Als er noch Anglikaner war, warnte der heilige John Henry Kardinal Newman im Jahr 1831: "Riten, die die Kirche eingesetzt hat, und zwar mit Recht – denn die Autorität der Kirche kommt von Christus –, können, wenn sie lange in Gebrauch sind, nicht ohne Schaden für unsere Seelen außer Gebrauch gesetzt werden."

Der Autor, Peter M. J. Stravinskas, ist Priester, Verleger und Hochschullehrer.

Übersetzung des englischen Originals mit freundlicher Genehmigung von „The Catholic Thing“.

Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln allein die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht die der Redaktion von CNA Deutsch.

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