CNA Deutsch präsentiert die folgende Predigt zum bevorstehenden Dritten Sonntag der Osterzeit.

An diesem dritten Ostersonntag betrachten wir die vier Aspekte der Auferstehung: die Tatsache, die Bedeutung, die Verkündigung, die Wirkung.

Zunächst die Tatsache: Das Evangelium (Lk 24,35–48) führt uns in den Abendmahlssaal, während die beiden Jünger von Emmaus reden und den anderen berichten, wie sie Jesus in dem Wanderer erkannten, der mit ihnen unterwegs gewesen war, der ihnen die Heilige Schrift erklärt und sich in ihnen offenbart hatte, als sie das Brot brachen.

Was waren die Gefühle der Jünger an diesem Abend? Lukas berichtet uns, dass ihnen bereits am Morgen durch die Frauen die Auferstehung verkündet worden war; aber es ist leicht, den Frauen nicht zu glauben. Dann kam sogar Simon Petrus, der Anführer, und sagte, dass ihm der auferstandene Jesus erschienen sei. Aber die Zweifel blieben: Es ist auch schwer, den Worten eines Mannes zu glauben, wenn er allein ist. Dann diese beiden aus Emmaus: Die Sache fängt an, glaubwürdig zu werden, aber – zu viele „aber“ bleiben.

Zuletzt erscheint Jesus „persönlich“ und sagt: „Friede sei mit euch“. Die Wirkung dieser Erscheinung ist aber alles andere als Friede: Die Jünger „erschraken und hatten große Angst“, sie glaubten, „einen Geist“ zu sehen. Denn die Tatsache der Auferstehung ist unbegreiflich, unerhört: Der Verstand weigert sich, sie anzunehmen, selbst angesichts der Evidenz.

Aber befinden nicht auch wir uns im Zustand dieser Männer, wenn wir Gründe suchen, um zu zweifeln, uns zu erschrecken, die Offenbarungen Christi als Geister oder Fantasien einzuordnen, statt die Gründe des Glaubens zu suchen. Wenn wir sagen: „Das wäre zu schön“ – sind wir dann nicht wie diese Männer, die „vor Freude immer noch nicht glauben konnten und sich verwunderten“? Wer bist du, um zu sagen: „Diese Schönheit ist zu viel für Gott“? Wer bist du, um der Schönheit Gottes, seinem Wunsch, Freude zu schenken, Grenzen zu setzen?

Und Jesus zeigt sich, mit unendlicher Geduld, als Lebendiger: Berührt mich, ich habe die Hände und Füße, die von den Nägeln durchbohrt sind, ich bin der Gekreuzigte, und doch esse ich mit euch den gebratenen Fisch, den ihr heute Abend zubereitet habt: Ich bin lebendig, ich bin auferstanden!

Die Auferstehung ist kein spirituelles oder ideelles Weiterleben. Von vielen große Menschen kann man sagen, dass ihre Ideen noch unter uns lebendig sind: Gandhi, Martin Luther King, usw. Aber sie selbst sind gestorben und bleiben tot. Christus ist auferstanden! Er lebt unter uns, nicht nur mit seinen Ideen, sondern mit seinem echten Leib, mit den Zeichen des Leidens, er isst und trinkt in unserer Mitte, er selbst, leibhaftig. Und das ist der Fakt.

Kommen wir nun zur Bedeutung dieser Tatsache: Jesus öffnet den Geist der Seinen für das Verständnis der Heiligen Schrift und erklärt, wie sich das Gesetz, die Propheten und die Psalmen in ihm erfüllen, der gestorben und auferstanden ist. Und der Sinn dieses Todes und dieser Auferstehung ist die Vergebung der Sünden aller Menschen.

In der zweiten Lesung (1 Joh 2,1–5) spricht Johannes zu uns von Jesus Christus, dem Gerechten, als dem Fürsprecher, der beim Vater eintritt für den, der sündigt, und als dem Sühnopfer für die Sünden. Sein am Kreuz vergossenes Blut hat die Macht, jeden zu reinigen und zu heiligen, der sich ihm mit Glauben nähert.

Diese Tatsache mit ihrer Bedeutung muss Verkündigung werden. Die abschließenden Worte Jesu sind sehr klar: „Ihr seid Zeugen dafür“ (Lk 24,48). Die christliche Botschaft ist keine Theorie, sondern Zeugnis einer Tatsache, die rettet.

Und in der ersten Lesung (Apg 3,13–19) hören wir, wie Petrus dieses Zeugnis bringt: Der Gott der Väter hat Jesus verherrlicht. Die Kinder haben ihn ausgeliefert und verleugnet. Wir müssen aufpassen: Hier wird nicht nur zu jenen gesprochen, die Jesus „materiell“ umgebracht haben; es ist die Rede von allen Sündern, von uns zuerst. Es ist unsere Sünde, die auf dem Kreuz Christi genauso lastet wie die Sünde von Kajaphas, von Pilatus und von Judas.

Es gibt keine passendere Beschreibung der Sünde: einen Mörder bevorzugen und den Urheber des Lebens töten. Aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. Dafür sind wir Zeugen. Gott hat sich der Unwissenheit der Menschen bedient, um die Schrift zu erfüllen, so dass alle, die gesündigt haben, bereuen und Vergebung erhalten können.

Johannes zeigt uns schließlich, in seinem zweiten Brief, die Wirkung der Verkündigung: die Erkenntnis Jesu. Keine intellektuelle und theoretische Erkenntnis; es ist eine unmittelbare Erkenntnis, es ist die Begegnung mit dem Auferstandenen, die zum Halten seines Wortes wird, so dass die Gottesliebe in uns wahrhaft vollendet sei.

Aldo Vendemiati ist Priester und Professor an der Philosophischen Fakultät der Päpstlichen Universität Urbaniana. Sein Blog findet sich HIER. Die Predigt wurde mit freundlicher Genehmigung veröffentlicht.

Hinweis: Meinungsbeiträge wie dieser spiegeln die Ansichten der jeweiligen Gast-Autoren wider, nicht notwendigerweise jene der Redaktion von CNA Deutsch.

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