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Mission zwischen Monstern: Wie Pokémon-Spieler in Herzogenrath Gott zu sehen bekommen

Begegnung am "Pokémon Stop" in Herzogenrath
Einladung zum Kennenlernen: Die Aktion "Catholic Go" hat in der Gemeinde für Aufsehen gesorgt.

Wie eine virtuelle Ladestation für Pokemon-Jäger: So versammelt der Kirchplatz von St. Gertrud in Herzogenrath zur Zeit jeden Abend rund 30 Jugendliche, die mit Smartphone und viel Ausdauer kleine Monster jagen.

Wie weltweit an vielen Orten lockt die erweiterte Realität von "Pokemon Go" junge Menschen, darunter viele gewohnheitsmäßige Stubenhocker, an die frische Luft und vereint sie zu miteinander kommunizierenden Gamern.

Ein Problem für die Kirche? Nein, kein Problem, denn sie sind friedlich und selten laut.

Ein Problem für den Einzelnen? Ja, weil die virtuelle Welt für viele Spielende die reale ersetzt - ist sie doch – ist sie doch einfacher zu handhaben und im Fall verlorener Kämpfe auch problemlos auszuschalten. Einzelnen droht der schleichende Verlust eines reflektierten Umgangs mit der Realität, und in Folge dessen bei schmerzhaften Unvermeidlichkeiten die Verzweiflung an ihr.

Und ja, es droht die ganz andere Gefahr des Verpassens der wunderbaren Schönheiten der realen Welt.

Abhilfe ist möglich – aber bitte nicht als nörgelnder Spielverderber, womöglich mit kulturpessimistischen Bildungsangeboten. 

Gruppenweise auftretende Jugendliche ansprechen zu können, ist eine großartige Chance. Nur wie? Ganz einfach: Mit größter Selbstverständlichkeit den Größten selbst Sein größtes Wunder verständlich machen lassen!

So entstand das Plakat – und durfte sich schon nach drei Tagen rühmen, das meist fotografierte in Herzogenrath zu sein.

Wer ein Pokemon fangen will, fängt sich hier eine übernatürliche Wirklichkeit ein.

Die Gamer richten ihr Handy mit einem Mal nicht mehr auf zu fangende Monster, sondern auf das Bild des Herrn. Auch Vorübergehende zücken ihr Mobiltelefon und speichern bildlich die göttliche Nachricht. Christus selbst schaut durch das wahre Abbild seines Antlitzes auf dem Tuch von Manoppello auf alle Realitäten dieser Welt. Er bewegt, denn sonst wäre es nicht zu erklären, daß junge Menschen, die Unterhaltung und Zerstreuung suchen, tatsächlich der Einladung um die Kirchenecke zu der beinahe lebensgroßen Kreuzgruppe folgen.

Äußerlich unübersehbar ist die innere Anrührung, mit der die Botschaft aufgenommen wird. Sie öffnet das Herz, in das der Glaube einziehen kann.

Reicht das denn aus? Es kann ein Anfang sein. Regentage werden zeigen, ob das Internet genutzt wird, um sich zum Beispiel über das Volto Santo zu informieren oder um mehr über den Gottmenschen zu erfahren, der freiwillig sein Leben am Kreuz hingegeben hat.

Wer in Sachen Glauben und Beziehung zu Christus Fortgeschrittener ist und sein Herz schon trainiert hat, schließt sich der Aktion an, die sich den positiven Effekt des Spieles – miteinander unterwegs zu sein – zueigen macht und sich dabei der Waffe bedient, die den Katholiken gegeben ist, um dem Bösen zu wehren: der Rosenkranz.

So heißt es nun sonntags ab 15 Uhr in St. Gertrud. Durch die Stadt spazierend und laut betend verkünden alle Beteiligten öffentlich und den Blick in die Welt gerichtet, daß wir an einen realen Gott glauben, mit dem man sprechen kann. Das in Gemeinschaft zu tun, ist wesentlich besser, als nebeneinander – und eigentlich doch allein – nur dasselbe Videospiel zu bedienen. Es rückt den Sonntag als Tag des Herrn wieder stärker ins Bewußtsein, es trägt dazu bei, die Sinne für die Realität Gottes zu schärfen und vielleicht so die Christenheit Europas wieder zu erwecken.

Die ersten Erfahrungen sind überaus positiv! Wir suchen Mitstreiter an allen Orten für den Frieden in der Welt, den wir nicht anders schaffen können, als durch das Gebet!

Andrea Nell ist Kirchenmusikerin in Herzogenrath und Mutter von drei Kindern.

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