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Die schwierigen Anfänge des trappistischen Lebens in den Vereinigten Staaten

Trappisten des Klosters „Our Lady of the Valley“ nach dem verheerenden Brand des Jahres 1950

Im Herbst des Jahres 1819 hatte Pater Urban in Tracadie im kanadischen Nova Scotia ein Stück Land gefunden, das ihm für eine Klostergründung geeignet erschien. Alleine konnte er jedoch kein Klosterleben beginnen. So kehrte er 1823 noch einmal nach Bellefontaine zurück, um mit Dom Lestrange die Angelegenheit persönlich zu besprechen. Noch im selben Jahr reiste er zusammen mit vier weiteren Trappisten nach Amerika.

„Petit-Clairvaux“ (Klein-Clairvaux)

Mit ihnen gründete er im Jahr 1825 das Kloster „Petit-Clairvaux“ (Klein-Clairvaux) in Big Tracadie auf der Halbinsel von Nova Scotia. Sie lebten denkbar einfach und bearbeiteten ein 300 Hektar großes Grundstück, auf dem sich ein Haus für angehende Postulanten befand. Hier entstand auch der „Dritte Orden von La Trappe“ für Schwestern, die zunächst Mädchen unterrichteten und später ein Internat führten.

Doch die kleine Trappistengemeinschaft zählte weiterhin nur fünf Mönche, und es gab kaum neue Berufungen. Neuankömmlinge wurden abgeschreckt von dem, was sie sahen und erlebten, denn die Mönche beobachteten mit Eifer jenes strenge klösterliche Leben, wie es nach Lestranges rigoroser Interpretation der Trappistenreform sein sollte. Pater Vinzenz von Paul Merle lebte hier noch 28 Jahre und starb am 1. Januar 1853 im Ruf der Heiligkeit.

Von jahrzehntelangen Kämpfen um ihre Gründung und durch zwei aufeinanderfolgende Brände, die ihre Existenz vernichteten, entmutigt, gaben die Mönche auf und verließen im Jahr 1900 das Land. Sie ließen sich in der Nähe von Lonsdale in Rhode Island in den USA nieder, wo sie das Kloster Unserer Lieben Frau vom Tal gründeten.

„Our Lady of the Valley“ – Unsere Liebe Frau vom Tal

„Petit-Clairvaux“ befand sich zum Ende des 19. Jahrhunderts in keinem guten Zustand. Dies betraf sowohl die Klostergebäude als auch die Mönche selbst. Wenn es irgendeine Hoffnung auf ein dauerhaftes Mönchsleben geben sollte, mussten die Trappisten umziehen. Und auch diese Geschichte war nicht weniger ereignisreich.

Beim Generalkapitel des Ordens von 1899 beantragte Pater John Mary Murphy (1849–1913; Superior ad nutum von 1898–1907), das Klosters in Nova Scotia in die Diözese Providence in Rhode Island verlegen zu dürfen. So kam im Sommer 1900 die kleine Gemeinschaft samt ihrem Vieh in Neuengland an. Am 2. August wurde das reguläre Klosterleben wieder aufgenommen. Das neue Kloster umfasste etwa 300 Hektar steiniges Gelände und wurde „Our Lady of the Valley“ genannt.

Bei all den Strapazen des wiederholten Neuanfangs waren die Mönche fleißig und einfallsreich. Mit dem Bau des Klosters ging es langsam, aber stetig voran. So konnte im Jahr 1902 ein Gebäude errichtet werden, in dem die Mönche in den nächsten 25 Jahren lebten und beteten. Weiterhin wurden fertiggestellt: 1928 die Klosterkirche, 1931 die Kapitel- und Noviziatsflügel und 1938 ein Pförtnerhaus. Sämtliche Gebäude wurden mit den Händen der Mönche aus Granit hergestellt, den sie auf ihrem eigenen Grundstück abgebaut hatten.

Nachfolger von Dom John Mary Murphy wurde Dom John O’Connor (1864–1945), ein noch junger Pater. Die Mönche litten oft unter großer Armut sowie zahlreichen und häufigen Krankheiten. Dennoch verdoppelte sich die Gemeinschaft innerhalb von etwa zehn Jahren.

Als Dom John O’Connor im Jahr 1943 sein Amt niederlegte, zählte die Gemeinschaft 84 Mönche. Mitten im Zweiten Weltkrieg wurde Dom Edmund Futterer (1901–1984) zum Prior „Unserer Lieben Frau vom Tal“ ernannt und 1945 zum Abt gewählt. Dom Edmund war voller Energie und Visionen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg führte das Interesse am Mönchsleben zu einer erstaunlichen Wiederbelebung der kontemplativen Klöster. Sowohl die Zahl der Mönche im Tal wie in anderen Klöstern stieg spektakulär an. Im Jahr 1948 gab es auf Rhode Island 137 Mönche, was zu der Gründung des Klosters „Our Lady of Guadalupe“ in der Nähe von Santa Fe (New Mexico) führte. Abt Futterer stellte dafür 34 Mönche und Novizen bereit.

Im Zusammenwirken mit dem damaligen Erzbischof von Boston, dem späteren Kardinal Richard James Cushing (1895–1970), gelang es Dom Edmund, Trappistinnen in die Vereinigten Staaten zu holen. Am 30. September 1949 wurde das Kloster „Mount Saint Mary“ in Wrentham in Massachusetts eröffnet.

Doch „Gottes Wege sind nicht unsere Wege“: Die gesamte Abtei „Our Lady of the Valley“ wurde am Festtag des hl. Benedikt, dem 21. März 1950, ein Raub der Flammen und völlig zerstört. Wieder einmal war die 140-köpfige Gemeinde obdachlos.

Dies ist der zweite Teil einer dreiteiligen Serie innerhalb der Reihe über Trappistenklöster in den Vereinigten Staaten. Der erste Teil erschien am vergangenen Samstag. Der letzte Teil erscheint am nächsten Samstag bei CNA Deutsch.

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