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Unserer Lieben Frau von Mississippi – ein Trappistinnenkloster in Iowa

Trappistinnen der Abtei Unserer Lieben Frau von Mississippi

Im Jahr 1960 wird der Zustrom an jungen Frauen, die Trappistinnen werden möchten, in der Mount St. Mary’s Abbey in Wrentham, Massachusetts, so groß, dass die Neuankömmlinge kaum noch untergebracht werden können. Darum fasst Äbtissin Angela Norton den Entschluss, eine Klostergründung vorzunehmen. Doch solch ein Vorhaben ist keine Sache, die man von heute auf morgen erledigt.

Erst als Erzbischof James Byrne von Dubuque der Abtei von Wrentham 1962 ein Grundstück im US-Bundesstaat Iowa anbietet, kommt die Angelegenheit so richtig in Gang. Die Trappistenabtei New Melleray, die nur etwa 20 Meilen davon entfernt ist, schickt Mönche, um mit ersten Bauarbeiten zu beginnen. Das neue Kloster liegt bei der Kleinstadt Dubuque in Iowa, in unmittelbarer Nähe zu Illinois und Wisconsin. Die Region wird daher „Tri-State-Area“ genannt.

Am 18. Oktober 1964 bringt Mutter Angela 13 Gründerschwestern in ihre neue Klosterheimat. Sie ernennt Mutter Columba Guare zur Oberin der neuen Kommunität, dem zweiten Kloster für Trappistinnen in den Vereinigten Staaten.

Um ihren Lebensunterhalt selbst verdienen zu können, beginnen die Schwestern, wie sie es bereits in ihrem Mutterkloster gelernt hatten, mit der Herstellung von Süßigkeiten, die sie „Trappistine Creamy Caramels“ nannten.

Die zum Kloster gehörende Farm wurde von 1966 an für 20 Jahre von Bruder Placid aus New Melleray geleitet. Zunächst wurden Feldfrüchte und „Weihnachtsbäume“ gepflanzt, später gab es eine Fruchtfolge aus Soja, Mais, Hafer und Luzerne. Die Weideflächen werden zur Viehweide an Nachbarn verpachtet.

Die Abteikirche wird im Jahr 1969 eingeweiht. Im Jahr darauf wird aus dem abhängigen Kloster die selbständige „Abtei Unserer Lieben Frau von Mississippi“. Zu ihrer ersten Äbtissin wählen die Schwestern ihre bisherige Priorin Mutter Columba Guare. Bereits seit 1968 werden Kandidatinnen für das Kloster angenommen, ab nun können die ersten Postulantinnen in die Abtei eintreten. Die beständig wachsende Klostergemeinschaft sorgt für Entlastungen der Gründerinnen. Nach und nach werden wichtige Ämter im Kloster (Priorin, Cellerarin) auf neue, junge Schwestern übertragen.

Ende der 70er Jahre wird die Süßwarenfabrik erweitert und mit dem Bau eines neuen Klosterflügels begonnen, in dem sich ab 1980 ein neuer Schlafsaal, das Refektorium und das Skriptorium befinden. Im Jahr 1982 wird Schwester Gail Fitzpatrick zur zweiten Äbtissin von Mississippi gewählt. Die Trappistinnen beginnen im selben Jahr ein Experiment: für Frauen, die „Erfahrungen im klösterlichen Leben“ machen möchten, wird die Möglichkeit geschaffen, für längere Zeit als Gäste mit den Schwestern zusammenzuleben, ohne ins Kloster einzutreten.

Von den nahe beieinanderliegenden Abteien Mississippi und New Melleray wurde die Laienvereinigung „Associates of the Iowa Cistercians“ gegründet, eine „Laien-Zisterziensergemeinschaft“, die – ähnlich zu den bei uns an Benediktinerklöster angebundenen „Welt-Oblaten“ – mit Klöstern des Ordens verbunden ist. Das „Zisterzienser-Charisma“ soll sowohl den Mönchen und Nonnen, aber auch den Laien die Möglichkeit bieten, miteinander zu interagieren und sich zu unterstützen.

Fünf Trappistinnen von Mississippi gingen im Jahr 1999, zusammen mit zwei norwegischen Schwestern aus anderen Klöstern, nach Norwegen, um auf der Insel Tautra ein neues Kloster (Mariakloster) zu gründen.

Im Jahr 2006 wurde Sr. Nettie Gamble zur dritten Äbtissin der Abtei von Mississippi gewählt, der im Jahr 2012 Sr. Rebecca Stramoski als vierte Äbtissin nachfolgte.

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