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Wie sich die Trappisten nach dem Zweiten Weltkrieg im Land der Mormonen angesiedelt haben

Kloster Unserer Lieben Frau von der Heiligen Dreifaltigkeit in Utah

Abt Frederic Dunne (1874–1948), der fünfte Abt von Gethsemani in Kentucky (1935–1948), reiste am 7. Januar 1947 nach Utah, in das Land der Mormonen, um einen geeigneten Ort für ein Tochterkloster zu finden. Was er an Ort und Stelle vorfand, waren einige verlassene Holzbaracken aus dem Zweiten Weltkrieg, in denen deutsche und italienische Kriegsgefangene untergebracht waren. In der Zeit kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs war der Gedanke der Missionierung in der katholischen Kirche noch tief verankert. Und Buße zu tun war für kontemplative Ordensleute kein exotisches Wort. So war die Klostergründung ausgerechnet im Mormonenstaat Utah eine bewusste Herausforderung, denn die Mormonen begannen hier ab 1847 ihren „Gottesstaat“ zu errichten.

Während der Amtszeit von Frederic Dunne als Abt von Gethsemani wuchs der Konvent, nachdem er durch eine Grippe-Epidemie auf 86 reduziert war, bis 1948 auf fast 200 Ordensleute an. Darum mussten Tochterklöster gegründet werden, wo die Mönche Platz haben sollten. Zuerst gründete er 1945 in Georgia das Kloster Holy Spirit in Conyers. Die zweite Gründung war jene im Mormonenstaat Utah. Im Jahr darauf starb der Abt am 4. August 1948 an einem Herzinfarkt. Dieses tödliche Ereignis ereilte ihn während einer Zugfahrt in Knoxville, Tennessee, als er sein Tochterkloster in Georgia besuchen wollte.

Am 29. Juni 1947 gab der Abt die Namen der für die Klostergründung vorgesehenen Mönche bekannt. Nur wenige Tage später, am 7. Juli, reisten sie ab: 33 Trappisten waren auf dem Weg von Kentucky nach Utah.

Als sie am Standort des neuen Klosters ankamen, waren die fest versprochenen Unterkünfte nicht fertig. Bis zum Termin ihrer Ankunft sollten mehrere Armeebaracken aus Wellblech errichtet werden, damit die 33 Trappisten wenigstens ein sicheres Dach über ihren Köpfen hätten.

In dem später als Blechdosenabtei bezeichneten Kloster erlebten die Mönche schon im November den ersten Wintereinbruch. 20 Zentimeter Schnee lagen auf der Erde und auf den nicht gedämmten Wellblechbaracken. Wenigstens gab es eine Dampfheizung, die etwas Wärme spendete.

Obwohl die Trappisten ein dauerhaftes und traditionelleres, an europäische Abteien aus Sandstein erinnerndes Kloster errichten wollten, blieben sie dem Baustil der Baracken treu. Das neue Kloster wurde schon im November 1948 in den Rang einer Abtei erhoben. Die neue Abtei lag mit dem Auto eine Stunde nördlich von Salt Lake City, der Hauptstadt von Utah, im Ogden Valley, einem Hochgebirgstal auf über 1500 Metern. Der höchste Berg der Gegend in den nördlichen Rocky Mountains ist der Mount Ogden mit über 2900 Metern.

Am 22. Januar 1949 wurde der Gründungsprior Maurice Lans zum ersten Abt der Wellblechabtei geweiht. Die Abtei bewirtschaftete eine riesige Fläche von Farm- und Weideland, und besaß einen Viehbestand von etwa 100 Tieren. Insgesamt gehörten zur Abtei 1.800 Hektar Land.

Als sich die Gemeinschaft der Mönche im Jahr 2007 endlich entschied, feste Gebäude zu errichten, war das Ende für die Holy Trinity Abbey bereits absehbar. Der letzte Mönch, der nach seinem Eintritt auch durchgehalten hat, kam 1980.

Im August 2013 schickte das Generalkapitel des Ordens den elften Abt von New Melleray nach Holy Trinity. Nachdem Brendan Freeman aus Altersgründen als Abt zurückgetreten war, hatte er nun die heikle Aufgabe, das Trappistenkloster Unserer Lieben Frau von der Heiligen Dreifaltigkeit im Ogden Valley abzuwickeln. Zu dem Zeitpunkt bestand die Klostergemeinschaft nur noch aus zehn Mönchen, die fast alle bereits ihr neuntes Lebensjahrzehnt begonnen hatten.

Abt Brendan hatte Sorge zu tragen, wie es mit den noch vorhandenen Mönchen weitergehen sollte. Und es musste entschieden werden, wie mit dem Eigentum des Klosters und des umliegenden Landes umzugehen ist.

Im Januar 2015 trafen er und einige der Mönche sich mit Vertretern der Diözese Salt Lake City sowie mit Vertretern der Abteilung für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der Utah State University. Es ging dabei um nicht weniger als um die Zukunft des Klosters.

Der zweite und letzte Teil über das Kloster Unserer Lieben Frau von der Heiligen Dreifaltigkeit in Utah erscheint am nächsten Samstag.

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