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Nach 70 Jahren war wieder Schluss für das einzige Trappistenkloster in Utah

Kloster Unserer Lieben Frau von der Heiligen Dreifaltigkeit in Utah

Die Zeit des in ganz Nord-Utah und darüber hinaus bekannten Klosters Unserer Lieben Frau von der Heiligen Dreifaltigkeit, das einst 33 Trappisten aus Kentucky, die zuvor größtenteils Veteranen des Zweiten Weltkriegs waren, gründeten, ging zu Beginn des dritten Jahrtausends seinem Ende entgegen. Auf dem Höhepunkt seiner Tage in den 1960er Jahren lebten hier 84 Mönche.

Sie waren Bauern, Viehzüchter und Imker, die die landwirtschaftliche Produktion als Form des Gebets und der Andacht nutzten. Während der Großteil ihrer Produktion das Kloster mit Lebensmitteln versorgte, verkauften die Mönche auch ihre Produkte. Es gab einen Klosterladen neben der Kapelle, in dem Bücher, religiöse Gegenstände sowie frisch gebackenes Brot, Marmelade, Honig und Kunsthandwerk verkauft wurden.

In den Vereinigten Staaten gibt es – und das wird viele verwundern – weniger als 30 monastische Klöster. Wenn eines dieser Klöster geschlossen wird, dann wird das dazugehörige Land normalerweise verkauft und der Bebauung zugeführt. Im Jahr 2016 kaufte ein Nachbar aus Huntsville das Klostergrundstück. Er versicherte, es als Freifläche erhalten zu wollen. 2019 wurde ein Teil des Landes unter Naturschutz gestellt. Heute ist die historische Farm des ehemaligen Trappistenklosters in Huntsville einer der letzten verbliebenen Bauernhöfe im Ogden Valley. Darüber hinaus ist ein starker Entwicklungsdruck entstanden, da immer mehr Menschen in das Tal ziehen, um ihren Lebensstil in der Natur zu genießen. Es gibt hier drei Skigebiete, einen See und in den umliegenden Bergen kilometerlange Wanderwege.

70 Jahre lang beteten und arbeiteten Trappistenmönche im Ogden Valley in Utah. Am 27. August 2017 feierten sie ihre letzte Heilige Messe. Die wenigen zuletzt noch lebenden Mönche gingen in ein Alten- und Pflegeheim. Die Abtei Unserer Lieben Frau von der Heiligen Dreifaltigkeit ist Geschichte.

Im Jahr 2019 traf der Besitzer des Klosters die Entscheidung, es abzureißen und eine kleine Kapelle zu errichten. Als es soweit war, kamen nur wenige, um sich von der einstmals bekannten Abtei zu verabschieden, der im Jahr 1972 sogar die heilige Mutter Teresa von Kalkutta einen Besuch abstattete.

Nur auf zwei von zahlreichen bemerkenswerten Persönlichkeiten unter den Trappisten von Huntsville soll eigens kurz hingewiesen werden.

Der erste Abt war von 1949 bis 1955 ein gebürtiger Niederländer: Seine Person und die seiner Familie erinnern an das einstmals an Berufungen reiche katholische Nachbarland Deutschlands. Antonius Maria Josephus Lans wurde 1887 in Haarlem (Provinz Nordholland) geboren. Mehrere seiner zahlreichen Geschwister wurden Ordenspriester, eine Schwester Missionarin in Afrika, ein älterer Bruder von ihm war Abt Mauritius Lans in dem inzwischen aufgehobenen Trappistenklosters Achel im Süden des Landes.

Antonius studierte Botanik in Löwen (Belgien) und ging 1908 nach Amerika, wo er Leiter des Doheny-Palmen-Konservatoriums in Los Angeles wurde. Im Alter von 30 Jahren trat er 1917 in die Trappistenabtei Gethsemani in Kentucky ein und erhielt den Ordensnamen Maurice (Mauritius). Nach Theologiestudium und feierlicher Profess empfing er 1925 die Priesterweihe. Er war Prior, als er 1947 bei der Gründung des Tochterklosters in Utah von Abt Frederic Dunne zum Oberen der Gründungsgruppe bestimmt wurde. Am 19. November 1948 wurde er zum ersten Abt gewählt und am 22. Januar 1949 durch Weihbischof Leo John Steck von Salt Lake City benediziert.

Abt Maurice leitete den Aufbau des Klosters und einer florierenden Landwirtschaft. Ein von ihm 1952 initiierter Klosterneubau im neogotischen Stil konnte aus Kostengründen nie ausgeführt werden. Das innere Wachstum der Klostergemeinschaft trug jedoch reiche Früchte.

Der Abt erkrankte an Nierenkrebs und starb am 10. August 1955 im Krankenhaus. Auf dem Klosterfriedhof neben der Abteikirche fand er seine letzte Ruhestätte.

Nach einem gebürtigen Niederländer wurde ein gebürtiger New Yorker zweiter Abt des Klosters Unserer Lieben Frau von der Heiligen Dreifaltigkeit. 25 Jahre lang leitete Abt Emmanuel von 1958 bis 1982 die Geschicke der Abtei. John Joseph Spillane wurde 1916 geboren. Mit seiner Familie ging er nach Los Angeles. Im Mai 1944 wurde er zum Priester der Erzdiözese Los Angeles geweiht. Nach einigen Jahren als Kaplan, in denen er Bekanntschaft mit viele Hollywood-Größen machte, trat er 1950 in die noch junge Abtei ein.

Unter dem Ordensnamen Emmanuel legte er 1955 die feierliche Profess ab. Schon kurz nach dem Tod von Abt Maurice wurde der noch junge Mönch zum Superior ernannt. Als er im April 1958 zum Abt gewählt wurde, war eine eigene Dispens des Heiligen Stuhls notwendig. Die Abtsbenediktion erhielt er am 16. Juli 1958.

Als Abt Emmanuel 1982 zurücktrat, war die beste Zeit der Abtei längst vorüber, denn es gab nun keine Neueintritte mehr, die auch als Mönche durchgehalten hätten. Am 1. Mai 2010 starb Spillane in einem Alten- und Pflegeheim in Salt Lake City. Beigesetzt wurde er auf dem Klosterfriedhof.

Der erste von zwei Teilen über das Kloster Unserer Lieben Frau von der Heiligen Dreifaltigkeit in Utah erschien am vergangenen Samstag.

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