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Wer Gutes sät, wird Gutes ernten: Bananen, Blumen und das Gute im Alltag und der Familie

"Besonders unsere Tochter war wirklich erfüllt und beseelt von diesen netten Menschen, die ihr Gutes getan hatten".

Unsere Donnerstage sind eigentlich immer ein bisschen stressig, seit unsere Große nun einige Stunden Schwimmunterricht hat, um das Seepferdchen zu erlangen. Eigentlich ist nämlich ihr Geigenunterricht am Donnerstag, den sie leidenschaftlich besucht, sodass nun der Papa früher von der Arbeit kommt, um die beiden jüngeren Geschwister zu betreuen, damit ich mit der Ältesten erst zum Schwimmunterricht und danach zum Geigenunterricht fahren kann. Eigentlich sind die Donnerstage auch nur dann richtig stressig, wenn der Papa mal nicht früher kommen kann und ich dann die beiden Kleinen mitnehmen muss, die verständlicherweise irgendwann mit ihrer Geduld am Ende sind und gelangweilt den Geigenunterricht stören.

Die Große und ich genießen die gemeinsame Zeit sogar immer ein bisschen, sodass zwei Kurse hintereinander gar nicht so störend sind. Gestern hatte die Mittlere dann eine Probestunde beim Ballett und sie wollte unbedingt, dass ich dabei bin. Also haben wir uns anders aufgeteilt, der Papa ist mit der Großen gefahren, ich mit den beiden Jüngeren zum Ballett.

Zwischen Schwimmen und Geige bleibt immer ein bisschen Zeit, sodass das Vater-Tochter Duo sich im nahegelegenen Supermarkt noch eine Banane für Zwischendurch holen sollte, die ich natürlich nicht mehr vorrätig hatte und die die Große so gerne isst. Typisch für solche Tage.

Nun kamen wir abends wieder alle im Haus zusammen und ich wurde strahlend von der Großen mit einer Blume begrüßt.

Tatsächlich waren sie im Supermarkt und standen an der Kasse an, als vor ihnen eine junge Frau ihre Einkäufe aufs Band lud. Sie fragte die Große, ob sie Hunger auf eine Banane habe. Die Große nickte und kurz bevor die junge Frau dran war, legte sie die Banane zu ihren Sachen und sagte: "Ich find das so nett, ich lade dich auf die Banane ein!"

Freudestrahlend nahm unsere Tochter die geschenkte Banane entgegen und kam am Blumenladen vorbei, an dem sie eine Blume für mich kaufen wollte. Nun hatte der Papa nur noch ein paar Cent im Portemonnaie und man konnte nicht mit Karte zahlen. Also fragten die beiden, ob man eine Blume für 52 Cent kaufen könne.

Die Floristin überlegte kurz, schaute in den Eimer hinter sich, in dem einige lose Blumen standen, vermutlich für Sträuße und schenkte den beiden kurzerhand eine der Blumen. Beide bedankten sich begeistert und kamen mit diesen wunderbaren Geschenken im Bauch und in der Hand zu Hause an.

Sie erzählten mir von diesen unglaublichen Begegnungen und besonders unsere Tochter war wirklich erfüllt und beseelt von diesen netten Menschen, die ihr Gutes getan hatten.

Kurz darauf liefen die Nachrichten im Radio, es wurde über den Missbrauch in der Kirche berichtet, über einen schweren Autounfall, ein Unglück irgendwo in Bangladesch, über die Uneinigkeit beim Brexit und schließlich noch über Demonstrationen zu Artikel 13.

Wer trifft denn diese Auswahl für die Nachrichtensendung, fragte ich mich und merkte wie ich diese ganzen Meldungen satt war. Natürlich ist es wichtig sich auch den Problemen im Leben und auf der Welt zu stellen, aber manchmal sollte man viel öfters solche schönen Geschichten erzählen, die tatsächlich passiert sind.

Haben sie schon mal drauf geachtet, was ihnen Bekannte antworten, wenn sie ihnen zufällig begegnen und sie sie nach ihrem Befinden fragen? Man tauscht Floskeln aus, vielfach über den Gesundheitszustand, kleine Wehwehchen, das Wetter, mal ist es zu heiß, dann regnet es zu viel, kurzum: Es wird viel geklagt. Mir ist selten jemand begegnet, der mich angelächelt hat und gesagt hat: Ja, mir geht es gut, ich bin zufrieden, ich freue mich auf den Tag!

Vielleicht sollten wir uns das viel öfters gegenseitig sagen und hier und da ein paar Cent in das Lächeln eines kleinen Mädchens investieren und ihr eine kleine Banane schenken. Denn wer Gutes sät, wird Gutes ernten!

Wenn sie auch Geschichten aus dem Alltag zu berichten haben, in denen ihnen Gutes widerfahren oder sie Gutes getan haben, dann berichten sie in den Kommentaren davon und lassen sie andere an ihrem Glück teilhaben!

 

Das Blog "Lassen Sie mich durch, ich bin Mutter" mit Elisabeth Illig erscheint jeden Montag bei CNA Deutsch. Alle bisherigen Blogposts finden Sie hier im Überblick. 

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