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Spanischer Kardinal: Untersuchung sexuellen Missbrauchs ein "Schritt nach vorn"

Kardinal Juan José Omella und Rechtsanwalt Javier Cremades bei einer Pressekonferenz in Madrid, Spanien, 22. Februar 2022.

Anlässlich des Beginns einer unabhängigen Untersuchung der Fälle von sexuellem Missbrauch durch Geistliche in Spanien hat der Vorsitzende der spanischen Bischofskonferenz betont, dass die Kirche die umfassende Prüfung als einen Schritt in Richtung Transparenz und Wiedergutmachung für die Opfer betrachte. Beteiligt sind auch Anwälte aus München.

Kardinal Juan José Omella, der Erzbischof von Barcelona, entschuldigte sich auf einer Pressekonferenz am 22. Februar im Namen der katholischen Kirche in Spanien bei den Opfern, "die so viel Schmerz erlitten haben und weiterhin erleiden".

"Wir sind verletzt von all dem Missbrauch, auch von dem, der in anderen Einrichtungen stattgefunden hat. Das schmerzt uns und wir möchten, dass auch diese Fälle untersucht werden", sagte Omella laut ACI Prensa, dem spanischsprachigen Nachrichtenpartner von CNA.

Das Team, das die Untersuchung durchführt, besteht aus mehreren ehemaligen Richtern des Verfassungsgerichts und des Obersten Gerichtshofs Spaniens sowie zwei Mitgliedern der Anwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl, die das Gutachten über die Erzdiözese München und Freising durchgeführt hat, und wird einmal im Monat nach Madrid reisen.

Indem er die Untersuchung in Auftrag gab, sagte Omella, dass die Kirche in Spanien ihre Bereitschaft zeige, "einen Schritt vorwärts in ihrer Verpflichtung zur öffentlichen Transparenz und zur Hilfe und Wiedergutmachung für die Opfer zu machen, zusätzlich zur Zusammenarbeit mit den Behörden in Fällen, die die Kirche betreffen".

Nach Angaben der spanischen Bischofskonferenz wird die Untersuchung voraussichtlich ein Jahr in Anspruch nehmen. Omella betonte, es sei notwendig, genügend Zeit zu haben, um sowohl "vergangene Fälle zu klären als auch für die höchsten Standards der Rechenschaftspflicht zu sorgen, die eine Wiederholung des Missbrauchs verhindern werden".

Die unabhängige Prüfung wird von der Anwaltskanzlei Cremades & Calvo-Sotelo durchgeführt und soll einen "umfassenden Bericht" über alle Fälle sexuellen Missbrauchs erstellen, die von Mitgliedern der katholischen Kirche über Jahrzehnte hinweg begangen wurden.

Das bislang 18-köpfige Team, das die Prüfung aller bisher in Spanien dokumentierten historischen Fälle durchführt, steht vor einer gewaltigen Aufgabe.

Mehr als 90 Prozent der 46 Millionen Einwohner Spaniens wurden getauft und christlich erzogen. Laut einer Studie des Pew Research Center aus dem Jahr 2017 bekennen sich jedoch nur 66 Prozent der Spanier im Erwachsenenalter zum Christentum.

Javier Cremades, der Präsident der Anwaltskanzlei Cremades & Calvo-Sotelo, bezeichnete die Untersuchung als "das komplexeste Problem, mit dem wir bisher konfrontiert waren."

Auf derselben Pressekonferenz sagte Cremades, dass er mit der unabhängigen französischen Kommission für sexuellen Missbrauch in der Kirche in Kontakt stehe, die im vergangenen Oktober einen 2.500-seitigen Bericht vorlegte, der weltweit für Schlagzeilen sorgte.

Er fügte hinzu, dass er versuchen werde, "aus den Fehlern und Erfolgen all derer zu lernen, die sich dieser Aufgabe mit Professionalität angenommen haben".

"Wir werden ein spanisches Modell machen. Das heißt, ein hybrides Modell mit deutscher Methodik, das die positiven Aspekte des französischen Modells aufgreift, aber an die Arbeit anknüpft, die seit Jahren von den Ämtern der spanischen Diözesen geleistet wird", sagte Cremades.

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Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur. 

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