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Papst Franziskus feiert Messe vom letzten Abendmahl in italienischem Gefängnis

Papst Franziskus bei der Fußwaschung am Gründonnerstag 2018
Des Gefängnis von Civitavecchia

Papst Franziskus wird am heutigen Gründonnerstag ein italienisches Gefängnis besuchen, um dort die Messe vom letzten Abendmahl zu feiern und den Ritus der Fußwaschung an zwölf Häftlingen zu vollziehen.

Die heilige Messe  "In Coena Domini", über die vom Vatikan vorab nichts berichtet wurde, wird im Gefängnis von Civitavecchia (70 km von Rom entfernt) stattfinden - ein Gefängnis, das am 19. März 1987 auch der heilige Papst Johannes Paul II. besucht hatte.

Der Obere aller Gefängnisseelsorger Italiens, Pater Raffaele Grimaldi, dankte dem Heiligen Vater, "dass er wieder einmal eine existenzielle Peripherie gewählt hat, einen Ort der Nähe, um der Welt eine Botschaft der Nähe und der Hoffnung zu übermitteln."

"Die Füße von zwölf Häftlingen zu waschen, sich vor ihrer Armut und ihren Schwächen zu beugen, die Füße derer zu waschen, die den Weg der Gewalt gegangen sind und die Rechte der Unschuldigen mit Füßen getreten haben, bedeutet für uns, die wir dort arbeiten, eine demütige, unverständliche und skandalöse Geste die Jesus, der gute Hirte, der Menschheit hinterlassen hat", so der Priester in einer offiziellen Erklärung.

Darüber hinaus erinnerte eine Mitteilung der italienischen Gefängnisseelsorger daran, dass pastorale Mitarbeiter und Freiwillige täglich "privat" kommen, um die fast 500 Inhaftierten zu begleiten, die sich im Gefängnis von Civitavecchia befinden.

In Bezug auf die Fußwaschung erklärte Pater Raffaele Grimaldi, "es sei kein zyklischer Ritus, der wiederholt wird, sondern ein Akt großer Demut für diejenigen, die ihn durchführen, und für diejenigen, die ihn empfangen. Das Wasser, das Jesus dabei benutzte, ist eine lebendige Erinnerung an das Taufwasser, ein Zeichen der Einheit und der Geschwisterlichkeit, die auch jene mit einbezieht, die Verbrechen begangen haben, denn niemand kann von der Familie Gottes ausgeschlossen werden."

In dieser Sinne betonte Grimaldi, dass Papst Franziskus "trotz körperlicher Erschöpfung" ins Gefängnis komme, "um zu suchen, was verloren ist, und er schämt sich nicht, sich die Hände schmutzig zu machen, um die Füße der vielen Judasse zu waschen, die die menschliche Justiz verurteilt hat, die aber von der Barmherzigkeit Gottes gerettet werden."

Abschließend versicherte Pater Grimaldi, dass der Besuch des Papstes in der Justizvollzugsanstalt von Civitavecchia "ein Balsam des Trostes für die Kirche ist; es ist ein Trocknen der vielen Tränen der menschlichen Einsamkeiten, es ist ein weites Öffnen des leidenden Herzens für jene, die ein enges Herz haben, für Vertrauen und Hoffnung. Diese Geste erinnert daran, dass niemand auf stürmischer See alleine gelassen werden darf. Und gerade auf dem Kalvarienberg richtet der gekreuzigte Christus eine Herausforderung der Hoffnung an den guten Schächer: ´Heute wirst du mit mir im Paradies sein´." 

Die vergangenen heiligen Messen vom letzten Abendmahl, die Papst Franziskus gefeiert hat

Seit Beginn seines Pontifikats feiert Papst Franziskus die heilige Messe vom letzten Abendmahl und vollzieht den Ritus der Fußwaschung an unterschiedlichen Orten.

2013 besuchte er das Jugendgefängnis Casal de Marmo; 2014 feierte er die Abendmahlsmesse im Zentrum "Santa María della Providenza" der Stiftung Don Carlo Gnocchi; 2015 stand er der Eucharistiefeier in der Justizvollzugsanstalt Rebibbia am Stadtrand von Rom vor.

2016 beging Papst Franziskus den Gründonnerstag in Castelnuovo di Porto in einem Zentrum für Flüchtlinge und Einwanderer; 2017 besuchte er das Paliano-Gefängnis in der Provinz Frosinone und Diözese Palestrina, das etwa 70 Kilometer von Rom entfernt liegt. Im Jahr 2018 feierte er die Messe vom letzten Abendmahl im römischen Gefängnis Regina Coeli in der Nähe des Vatikan.

2019 besuchte der Heilige Vater das Gefängnis vom Velletri, circa 60 Kilometer südöstlich des Vatikans. In den Jahren 2020 und 2021 konnte der Papst aufgrund der Einschränkungen durch die Coronapandemie keine "existenzielle Peripherie" aufsuchen, um dort mit den Häftlingen den Gründonnerstag zu feiern. 

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