Kölner Regens begrüßt "Wahlfreiheit für die Seminaristen", will kein "starres Korsett"

Köln, 16 Mai, 2022 / 12:55 AM

Der Regens des Kölner Priesterseminars, Regamy Thillainathan, begrüßte am Montag angesichts der Hochschulwahl die "Wahlfreiheit für die Seminaristen" in seinem Erzbistum. Er wolle "kein starres Korsett", betonte er im Gespräch mit katholisch.de.

"Ich habe hier eigentlich ein Luxusproblem, da die Seminaristen sogar zwei Studienorte zur Auswahl hätten, auch wenn der ordentliche Studienort die Universität Bonn ist", so Thillainathan. "Die große Mehrheit der Seminaristen ist an der Universität Bonn. Das ist ihre Entscheidung, die ich selbstverständlich mittrage. Wenn Einzelne sich wegen der kleineren Gemeinschaft oder besonderer sprachlicher Förderung oder Studienschwerpunkt für die KHKT entscheiden, freue ich mich auch über diese Entscheidung."

Vor diesem Hintergrund seien die Pläne der deutschen Bischofskonferenz, "die Priesterausbildung im großen Stil zusammenzulegen", nicht zielführend. "Wir sprechen immer von studentischer Freiheit, aber unseren eigenen Kandidaten ermöglichen wir das nicht?"

Thillainathan sprach sich auch für mehr Flexibilität in anderen Bereichen aus. Es sei ab diesem Jahr verpflichtend, "dass unsere Studenten ab dem zweiten Jahr für mindestens zwei Jahre das Priesterseminar komplett verlassen und in Wohngemeinschaften leben". Das sei wichtig, "weil ich unter Priestern eine Tendenz zum Einzelkämpfertum erkenne – unabhängig von der Größe der Teams, in denen sie arbeiten. Das will ich in der Ausbildung nicht fördern."

"Wenn sich zum Beispiel ältere Männer für den Priesterberuf interessieren, sollten sie vielleicht erstmal in ihrem gewohnten sozialen Umfeld bleiben, bevor sie ins Seminar ziehen", sagte der Regens weiter. "Dann können sie sich noch umentscheiden, ohne gleich alles aufgegeben zu haben."

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