Kiew, 18 Mai, 2022 / 1:20 AM
Nach dem Einmarsch im ukrainischen Mariupol hat Russland das dortige Paulinerkloster beschlagnahmt und in den Sitz der Kommunalverwaltung umgewandelt.
Gegenüber der italienischen katholischen Nachrichtenagentur SIR sagte Paulinerpater Pavlo Tomaszewski, der als Pfarrer in Mariupol wirkte: "Am 17. März wurde unser Kloster geplündert. Sie nahmen alles mit, was da war, sogar die Kelche für den Gottesdienst und alles Wertvolle."
"In der Stadt gibt es weder Mobiltelefon noch Internet", so Tomaszewski weiter. "Ich weiß, dass es mancherorts Strom und Wasser gibt. Aber dort ist es eine Katastrophe. Ich gestehe Ihnen, dass es für mein Herz sehr schwer ist. Es ist schwer für mich, weil sie uns die Kirche weggenommen haben, sie haben alles getan, damit wir gehen. Und jetzt haben sie sie entehrt. Das ist sehr, sehr schwer zu akzeptieren."
Zuvor hatte der Paulinerpater auf Facebook geschrieben: "In unserem Kloster in Mariupol haben die Besatzer die Verwaltung der [Volksrepublik Donezk] für die ganze Stadt übernommen! Ich bitte euch, für unsere schöne Stadt zu beten, für ihre Verteidiger und für uns, und dass unsere Stadt und unser Heiligtum von den Angreifern befreit werden!"
Schon im Februar hatte Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine damit begonnen, Mariupol zu belagern. Die Kämpfe dauern bis heute an. Einer breiten Öffentlichkeit wurde die Stadt bekannt durch den russischen Luftangriff auf das Theater von Mariupol, bei dem hunderte Menschen umgekommen sind.
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