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Nach Missbrauchsstudie: Stiftung soll nicht länger nach Bischof Tenhumberg benannt sein

St-Paulus-Dom in Münster

Die nach dem einstigen Münsteraner Oberhirten benannte Bischof-Heinrich-Tenhumberg-Stiftung soll wegen dessen "Leitungsversagen" "im Zusammenhang mit sexualisierten Übergriffen durch Diözesanpriester während seiner Amtszeit" in Zukunft einen anderen Namen tragen. Das teilte das Bistum Münster am Dienstag mit.

Die in der Missbrauchsstudie vom Juni "erstmals historisch aufgearbeiteten Informationen über das Versagen des Bischofs in der Ahndung priesterlicher Übergriffe und insbesondere in einem zugewandten, angemessenen Umgang mit den davon Betroffenen" schließe nach Argumentation der Vorsitzenden der Stiftung, Sigrun Schnieders, eine Beibehaltung des Stiftungsnamens aus.

Die Bischof-Heinrich-Tenhumberg-Stiftung widmet sich "der Unterstützung von Familien und Alleinerziehenden in Notlagen, die als Folge einer Schwangerschaft entstehen können". Der neue Name soll den Stiftungszweck "in den Mittelpunkt" stellen.

"Auch unter Tenhumberg wurde den Aufklärungspflichten keineswegs Genüge getan", heißt es in der Missbrauchsstudie. Der Bischof war von 1969 bis 1979 im Amt.

"Wie zuvor, so wurden auch unter Tenhumberg die Anzeige- und Informationspflichten nicht erfüllt", so die Studie weiter. "Gegen die Sanktionierungspflichten wurde ebenfalls in mehreren Fällen verstoßen."

"Aufgrund der allgemeinen Nachsichtigkeit verwundert es nicht, dass auch unter Tenhumberg Missbrauchstaten nicht verhindert wurden, obwohl das Gefahrenpotenzial bekannt war", fassen die Autoren der Studie zusammen. Zwar wurde in seiner Amtszeit "mit Betroffenen das Gespräch gesucht", doch zumeist "scheint nach wie vor die Skandalvermeidung die eigentliche Zielsetzung der Gespräche mit den Betroffenen gewesen zu sein".

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