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Religionsphilosophin Gerl-Falkovitz: "Gender widerspricht sich selbst"

Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz in Rom (2022)

Die bekannte Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz hat erklärt, die Öffentlichkeit springe ihrer Vermutung nach auf das Thema Gender-Ideologie auf, "weil man sich selbst eine Offenheit bei der eigenen Lebensführung wünscht und das Thema sich daher für eigene Zwecke wunderbar instrumentalisieren lässt".

In einem vom Bistum Regensburg am Donnerstag veröffentlichten Interview sagte die an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz lehrende Professorin: "Wenn es immer weniger Vorschriften und Gebote gibt, wie man liebt und wie man lebt, so öffnet das Freiräume, sich von traditionellen Wertebildern zu verabschieden und an die Stelle ein 'Alles ist erlaubt' zu setzen. Das ist meiner Meinung auch der Grund, warum das Thema so viel öffentliche Aufmerksamkeit bekommt."

Trotz alledem lehnten "mindestens drei Viertel der Bevölkerung hier in Deutschland" die Gender-Ideologie sowie die damit verbundene "neue Sprache" ab, so Gerl-Falkovitz. "Der ganzen Transgender-Bewegung wird mit großem Misstrauen begegnet."

"Gender widerspricht sich selbst", betonte sie. "Sogar im Augenblick, wo wir von einer fluiden, also flüssigen Geschlechtsidentität ausgehen und so was wie eine virtuelle oder operative Geschlechtsumwandlung gewünscht wird, kommen wir niemals aus dem bipolaren Geschlecht heraus. Eine Frau, die ein Mann zu werden wünscht und umgekehrt, wird ja nicht irgendwas. Davon abgesehen kann sie nicht tatsächlich physisch ein Mann werden. Die Bipolarität ist uns eingeschrieben. Es gibt keine Möglichkeit, noch irgendwas anderes zu werden."

Mit Blick auf die kirchliche Reaktion auf die Thematik sagte sie, "dass ein Gros, nicht alle, in der katholischen Kirche nicht wirklich mitdenken. Hier springen zu viele auf den Zug auf. Gerade aus der Tiefe der biblischen Theologie wissen wir, dass hier ganz anders gedacht wird. Die Polarität von Mann und Frau, die im Grunde von Gender nicht aufgehoben wird, sondern nur durchlässig wird, entspricht einer guten Ordnung, wo es auch sinnvoll bleibt, diese nicht aufzuheben."

Man müsse "den Gedanken in den Raum stellen, dass man sich selbst annimmt, weil ein anderer, weil mein Schöpfer mich so geschaffen hat, und zwar schön, so dass ich bin und glücklich bin".

Beim "Synodalen Weg", zu dem sie sich auch immer wieder kritisch äußert, ist Gerl-Falkovitz Mitglied im Synodalforum 3, das sich mit dem Thema "Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche" beschäftigt.

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