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Nach Mord an Ordensfrau: Bischof in Mosambik wendet sich an Öffentlichkeit

Bischof Antonio Juliasse (Archivbild)

Der jüngste schwere Angriff islamistischer Kämpfer in Mosambik galt der katholischen Mission von Chipene. Die gesamte Missionsstation wurde zerstört. Die meisten Schüler des Internates waren zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend, aber eine 83-jährige italienische Ordensschwester wurde mit einem Kopfschuss getötet. 

Wie Bischof Juliasse von Pemba gegenüber ACN sagte, gilt Schwester Maria de Coppi des Comboni-Missionsordens als Märtyrerin, weil sie sich ein Leben lang für die Menschen in Mosambik einsetzte.

Glücklicherweise konnten alle anderen Missionare und die Schüler fliehen und sich in Sicherheit bringen. 

Behörden befürchten Einfluss des IS

Der neue Gewaltausbruch in Nampula hat eine Flüchtlingswelle von derzeit schätzungsweise 100.000 Menschen ausgelöst. Damit liegt die Gesamtzahl der Flüchtlinge im Land laut Aussage des Bischofs von Pemba derzeit bei fast einer Million Menschen.

„Angesichts des Kriegs in der Ukraine haben viele Organisationen, ja die ganze Welt, Cabo Delgado vergessen. Ich bitte Sie, vergessen Sie uns nicht!“, lautete der Appell des Bischofs.

Die Kämpfer sollen nach Einschätzung der Behörden vom Islamischen Staat (IS) unterstützt werden, der mittlerweile in weiten Teilen Afrikas aktiv für ein neues Kalifat kämpft.

Die Kirche unternehme, was sie könne angesichts der sich ausbreitenden Gewalt im Norden des Landes, aber idealerweise solle es eine gemeinsame Anstrengung unter Einbeziehung verschiedener Akteure sein, so Juliasse. 

Kampf gegen Terror

„Die Gesellschaft muss in ihrer Gesamtheit einbezogen werden, und das schließt die Kirche mit ein, die zur Förderung von Frieden und Stabilität in diesem Land beitragen kann. Wir tun, was wir können, um allen Menschen Liebe und Frieden zu bringen, und wir haben uns mit anderen religiösen Führern, Christen und Muslimen, getroffen. Man ist noch nicht offiziell an uns herangetreten, aber wir haben so viel beizutragen. Die Kirche hat Erfahrung in diesem Bereich, die sehr nützlich sein könnte“, so Juliasse.

„Wie wir Bischöfe und andere Mitglieder der Zivilgesellschaft immer wieder sagen, ist die militärische Lösung nicht die einzige Lösung. Viele dieser jungen Terroristen stammen von hier. Einige kommen vielleicht aus dem Ausland, aber die meisten sind Mosambikaner. Sie kommen aus den Dörfern, sie kennen das Terrain. Das macht es ihnen leicht, sich zu verstecken. Sie beobachten die bewaffneten Truppen und greifen nur an, wenn diese wieder weit weg sind“, so Bischof Juliasse.

Das Bistum Pemba erstreckt sich über den größten Teil der Provinz Cabo Delgado. Die nördlichste Provinz Mosambiks ist von der Gewalt, die 2017 ihren Anfang nahm, am stärksten betroffen, aber der jüngste Angriff in der Nachbarprovinz Nambula zeigt, dass sich die Unruhen nach Süden ausbreiten. 

Der Kampf gegen Terrorismus, erklärte der Bischof, sollte auch damit anfangen, die grassierende Armut und Korruption zu beseitigen. „Wir sind umgeben von Armut und Korruption. Die seltenen freien Stellen gehen in der Regel an wenige Privilegierte, die eine Verbindung zu den Entscheidungsträgern haben. Die jungen Menschen spüren diese Ungerechtigkeit und begehren dagegen auf.“

 

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