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Bischof Bode: Dem Papst meinen Rücktritt nicht anzubieten ist „Teil meiner Verantwortung“

Bischof Franz-Josef Bode

Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hat seine Position bekräftigt, nach der Veröffentlichung einer Missbrauchsstudie, die auch ihm Fehlverhalten vorwirft, dem Papst seinen Rücktritt nicht anzubieten. „Ich bin der Meinung, dass das ein Teil meiner Verantwortung ist“, sagte Bode gegenüber katholisch.de am Donnerstag.

„Ich habe vieles falsch gemacht, aber ich denke, ich habe noch Zeit, neues Vertrauen aufzubauen“, zeigte sich Bode überzeugt. „Das ist eine Abwägungsfrage. Ich möchte weiterhin Verantwortung übernehmen, um die Dinge zum Besseren zu führen. Deshalb stehe ich immer noch dahinter.“

Mit Blick auf die kirchenrechtliche Anzeige des gemeinsamen Betroffenenbeirats des Erzbistums Hamburg sowie der dieser Kirchenprovinz unterstehenden Bistümer Hildesheim und Osnabrück vom Dezember sagte Bode, dies erschwere das „Gespräch“ und den „Dialog“. Dennoch könne „über einen Dialog Vertrauen auch neu aufgebaut werden. Manche können nur mit jemand anderem als mit mir sprechen – und tun das auch. Die Menschen sind da sehr unterschiedlich.“

Missbrauchsstudie

Historiker und Juristen hatten im September einen 600-seitigen Zwischenbericht zur Missbrauchsstudie für das Bistum Osnabrück vorgestellt. Daraus ging hervor, Bode, der seit 1995 für das Bistum zuständig ist, habe „in den ersten Jahrzehnten seiner Amtszeit mehrfach Beschuldigte, auch solche, an deren Gefährlichkeit kaum Zweifel bestehen konnte, in ihren Ämtern belassen oder in Ämter eingesetzt, die weitere Tatgelegenheiten ermöglichten, z. B. als Subsidiar und Pfarradministrator oder sogar mit Leitungsaufgaben in der Jugendseelsorge betraut“.

„Die unter den deutschen Bischöfen herausragende Geste Bischof Bodes, der sich 2010 auf den Boden legte und die Betroffenen um Entschuldigung bat, ging mit dem Versprechen einher, die Hilfen für die Opfer ganz auszuschöpfen“, so der Zwischenbericht. „Dies wurde in der Verwaltungspraxis seines Bistums gegenüber den Betroffenen jedoch nicht umgesetzt.“

In einer der Fallstudien heißt es zu Bode etwa, er „hätte darauf bestehen müssen, dass entschieden gegen den Beschuldigten vorgegangen wird, um dessen Handeln gegenüber Kindern und Jugendlichen sofort und sicher zu beenden. Dem Beschuldigten hätte insbesondere sofort verboten werden müssen, Kinder und Jugendliche in seiner Privatwohnung zu empfangen oder sich mit ihnen allein in einem geschlossenen Raum aufzuhalten; erst recht natürlich, ihnen Alkohol anzubieten. Die Einhaltung eines solchen Verbots hätte durch geeignete Maßnahmen überprüft werden müssen.“

Kurz nach der Veröffentlichung des Zwischenberichts sagte Bode, er habe einen Rücktritt „intensiv“ erwogen, sich aber letztlich dafür entschieden, zu bleiben. Er habe sich „mit engen Mitarbeitenden beraten und mich entschieden, in meiner verbleibenden Amtszeit mit aller Kraft den Aufgaben und Pflichten nachzugehen, die schon der Zwischenbericht aufzeigt, und mich auch den Ergebnissen des Abschlussberichts zu stellen“.

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