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Verstorbener Weihbischof Werbs war „ein im besten Sinne des Wortes ‚einfacher‘ Bischof“

Erzbischof Stefan Heße

Beim Pontifikalrequiem für den am 3. Januar verstorbenen Hamburger Weihbischof Norbert Werbs hat Erzbischof Stefan Heße betonte, er sei „ein im besten Sinne des Wortes ‚einfacher‘ Bischof“ gewesen. Werbs habe „überaus bescheiden“ und „eben einfach“ gelebt, „also nicht zweifach, dreifach, hier so und dort anders“.

„Sein Lebensstil war genügsam“, so Heße am Freitag. „Das Bischofshaus in Schwerin war kein Palazzo prozzo. Er fuhr oft das Auto selbst. Früher durfte es durchaus das Fahrrad sein, in der letzten Zeit war es der Zug. Die Verbindungen und Fahrpläne kannte er bestens. Seine Wohnung in Neubrandenburg war äußerst bescheiden wie die früheren Urlaube, bei denen er manchmal mit dem eigenen Zelt unterwegs war. Ein auf seine Art und Weise wohltuend bescheidener und unprätentiöser Bischof im Hinblick auf die persönliche Lebensweise.“

Bei aller Einfachheit sei Werbs stets „zur Stelle“ gewesen: „Seelsorge, priesterlicher Dienst, Kirche überhaupt – all das geht nur, wenn ich da bin, wenn ich dabei bin. Ohne mich, ohne uns, ohne jeden einzelnen wird das Gebäude der Kirche wacklig und löchrig. Das gilt nicht erst für den Bischof, sondern für jedes einzelne Glied der ganzen Kirche. Norbert Werbs hat das selbstverständlich gelebt und uns damit ein wichtiges Beispiel gegeben.“

„Weihbischof Werbs war für viele ein Orientierungspunkt“, würdigte der Erzbischof von Hamburg seinen verstorbenen emeritierten Weihbischof, der zunächst in der DDR und dann im wiedervereinigten Deutschland im Erzbistum Hamburg tätig war. „Er war nicht das Fähnchen im Wind. Man wusste bei ihm, woran man war. Ein verlässlicher, aber beileibe kein verbohrter Mensch.“

Werbs habe sich nicht „in die Mitte gestellt, sondern den, für den er angetreten ist: Gott.“ Dies sei gerade „im Kommunismus etwas Herausforderndes“ gewesen.

Norbert Werbs wurde am 20. Mai 1940 geboren, studierte nach seinem Schulabschluss Theologie in Erfurt und wurde 1964 in Rostock zum Priester geweiht. Einige Zeit wirkte er als Kaplan und Pfarrer, bald aber auch als Assistent am Philosophisch-Theologischen Studium in Erfurt.

Papst Johannes Paul II. ernannte ihn 1981 zum Weihbischof des Apostolischen Administrators in Schwerin. Wie die Priesterweihe erfolgte auch die Bischofsweihe in Rostock.

Seit März 1992 war er Diözesanadministrator für das Bischöfliche Amt Schwerin, das jedoch bald in das neu gegründete Erzbistum Hamburg eingegliedert wurde. So war Werbs von 1995 an Bischofsvikar des Erzbischofs von Hamburg in Mecklenburg. 2015 ging er in den Ruhestand und starb am 3. Januar 2023 im Alter von 82 Jahren.

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