Görlitz, 17 Januar, 2023 / 11:18 AM
Bischof Wolfgang Ipolt hat den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. beim Neujahrsempfang am Samstag als Kirchenlehrer gewürdigt und vor Vertretern des öffentlichen Lebens auf dessen Ansprache vor dem Deutschen Bundestag im September 2011 verwiesen.
„Er war ein wirklicher ‚doctor ecclesiae‘ mit einer brillanten Sprache, die dennoch auch für Nichttheologen verständlich war“, betonte Ipolt. Die Rede des Papstes vor dem Bundestag habe „angesichts des inzwischen durch Russland vom Zaun gebrochenen Krieges in der Ukraine neue Aktualität gewonnen“, zeigte er sich überzeugt.
Außerdem sprach der Bischof über das Jahresthema seiner Diözese, nämlich die Frage „Wer ist mein Nächster?“ aus dem Lukas-Evangelium. Damit sei „nicht immer der gemeint, der mir unmittelbar in der Nachbarschaft oder auf der Straße begegnet. Die ständig wachsende Vernetzung der Welt zeigt uns: Nächstenliebe bedarf einer ständigen Öffnung und einer immer größer werden Universalität. Sie darf sich nicht beschränken auf Eigeninteressen.
„Gerade in der immer mehr verbundenen Welt wird das Bewusstsein der Einheit und des Teilens und des gemeinsamen Geschicks unter den Nationen greifbar und kann uns dazu erziehen, dass wir alle Geschwister sind, die einander annehmen und für einander sorgen“, erläuterte der Bischof.
Den anwesenden Gästen aus Gesellschaft, Politik und Religion gab Ipolt abschließend mit auf den Weg: „Gehen wir zuversichtlich in das neue Jahr hinein. Ich wünsche Ihnen ein frohes und gesegnetes 2023; ich wünsche unserem Kontinent Europa ein Jahr, in dem wir uns über das Ende des Krieges in der Ukraine freuen dürfen. Und nicht zuletzt: Seien wir dankbar für alle Menschen, die uns ihre Nächstenliebe erweisen – davon leben wir.“
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