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Bischof Kohlgraf lädt zu „Verlebendigung des Gottesdienstbesuchs“ nach Corona ein

Bischof Peter Kohlgraf

Bischof Peter Kohlgraf hat nach der Aufhebung der Sonntagspflicht als Corona-Maßnahme im Jahr 2020 nun „ein verändertes ‚Gottesdienstverhalten‘ der Gläubigen“ festgestellt. Vor diesem Hintergrund lud der Mainzer Bischof in der aktuellen Ausgabe der Kirchenzeitung seiner Diözese „zu einer Verlebendigung des Gottesdienstbesuchs“ ein.

„Nicht wenige haben sich dem Besuch der Sonntagsmesse entfremdet, entweder, weil sie die Messe nicht mehr vermissen oder weil sie sich an digitale Formen gewöhnt haben“, fasste Kohlgraf die Lage nach rund drei Jahren Corona zusammen. Zwar gelte das Kirchengebot der verpflichtenden Teilnahme an einer Sonntagsmesse inzwischen wieder, „aber ich habe meine Zweifel, ob eine Ermahnung zur verpflichteten Teilnahme das ist, was einem guten Glaubensleben gerecht wird“.

Um den Gottesdienstbesuch zu verlebendigen, verwies der Bischof darauf, dass sich Jesus Christus selbst „selbst als Nahrung und Quelle des Lebens“ in der Eucharistie schenke. „Das ist für mich eine der Kernbotschaften meines katholischen Glaubens“, betonte Kohlgraf. „Auf die Eucharistie, das heißt auf Christus, das Brot des Lebens, könnte ich als katholischer Christ nicht verzichten.“

„Viele Glaubenszeugnisse aus der Geschichte der Kirche zeigen, wie viel Kraft Menschen aus der Feier und dem Empfang der Eucharistie geschöpft haben“, erinnerte der Mainzer Oberhirte. „Gerade in Notzeiten war es Christus im Sakrament und im Wort der Schrift, der Menschen gestärkt und begleitet hat. Zum Teil haben Menschen ihr Leben gegeben wegen ihrer Teilnahme an der Eucharistiefeier.“

Ich kenne das Argument, dass Menschen kein Bedürfnis empfinden“, räumte Kohlgraf ein, um dann zu entgegnen: „Manchmal stelle ich mir Christus sehr menschlich vor. Was würde es mir machen, wenn ich anderen meine Freundschaft und meine Nähe anbiete, und sie reagieren mit der Antwort: ‚Ich komme darauf zurück, wenn es mir etwas bringt‘?“

Der katholische Glaube habe letztlich „etwas mit einer Grundentscheidung für Christus und etwas mit Treue zu tun, nicht nur mit Bedürfnis und Gefühl“. Daher lade er „alle“ zur Sonntagsmesse ein, und zwar „nicht aus Pflichtgefühl, sondern aus dem Bewusstsein, Antwort geben zu können auf die Einladung des auferstandenen Christus selbst, der sich als Brot des Lebens schenkt“.

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