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„Nicht einfach deutsche Sonderwege gehen“: Bonner Priester nach Ausstieg aus Synodalem Weg

Wolfgang Picken

Nach seinem Ausstieg aus dem Synodalen Weg hat der Bonner Stadtdechant Wolfgang Picken gemahnt: „Wir können nicht einfach deutsche Sonderwege gehen.“ Man müsse vielmehr „immer vor Augen haben, dass wir Teil einer Weltkirche sind“, so der Priester im Gespräch mit dem Kölner Domradio am Montag.

Picken rief in Erinnerung, dass er „schon vor der ersten Synodalversammlung deutliche Kritik an verschiedenen strukturellen Dingen, auch an der inhaltlichen fehlenden Offenheit geäußert“ habe. „Dann habe ich mehrfach auch mit anderen Texte vorgelegt, die nicht einmal in dem Forum, dem ich angehöre und in der Synodalversammlung auf die Tagesordnung genommen oder diskutiert wurden. Das zeigt, dass man zwar einen Dialog führen will und auch in der deutschen Kirche muss, aber in diesem Prozess die Regeln des Dialogs und der Debattenkultur verletzt werden.“

„Ich bin auch der Auffassung, dass man viele Dinge übers Knie bricht und irgendwie mit dem Kopf durch die Wand will“, so Picken weiter. „Das möchte ich nicht mitverantworten.“

Auch wenn er im Zuge derartiger Erfahrungen bereits seine aktive Mitarbeit am Synodalen Weg eingestellt hatte, wolle er nun „nicht leise ausscheiden, sondern noch einmal auf die Tagesordnung setzen, dass ich mir Dialog in der Kirche anders vorstelle. Auch Partizipation und Demokratie finden für mich normalerweise in anderer Form statt. Deshalb habe ich mich entschieden, weder zur letzten Versammlung zu gehen, noch weiter an dem Prozess teilzunehmen.“

„Selbst eine Intervention des Papstes und ein Brief des Papstes und die Stellungnahme von drei Kardinälen, die schriftlich vorliegen, finden sich in der Tagesordnung des Synodalen Weges nicht wieder“, monierte der promovierte Politologe und nahm damit Bezug auf ein Schreiben vom Januar, wonach „weder der Synodale Weg noch ein von ihm eingesetztes Organ noch eine Bischofskonferenz die Kompetenz haben, den ‚Synodalen Rat‘ auf nationaler, diözesaner oder pfarrlicher Ebene einzurichten“. Es bestehe also keine Verpflichtung für die Bischöfe, sich am Synodalen Ausschuss zu beteiligen, welcher der Vorbereitung des Synodalen Rats dienen soll.

Trotzdem treibt der Synodale Weg das Projekt des Synodalen Rats zur eigenen Verstetigung bis heute weiter voran.

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