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Erfurter Dogmatikerin Knop wirft Päpsten „Frauenfeindlichkeit und Homophobie“ vor

Julia Knop

Die in Erfurt lehrende Dogmatikerin Julia Knop hat Johannes Paul II. und Benedikt XVI. vorgeworfen, als Päpste „Klerikalismus, Zentralismus, Frauenfeindlichkeit und Homophobie in der Kirche enorm angeschärft“ zu haben. „Angesichts dieser gesamtkirchlichen Rückwärtsbewegung muss man tatsächlich froh sein, wenn die Kirche 2023 wieder den Stand der 1970er Jahre erreicht“, sagte sie rückblickend auf den am Wochenende abgeschlossenen Synodalen Weg.

Allerdings reichten die Forderungen aus der Zeit der Würzburger Synode in den 1970er-Jahren „heute nicht mehr aus, sondern machen umso sichtbarer, wie breit die Kluft, wie groß zumindest in Teilen der Bischofskonferenz der Entwicklungsrückstand, wie riesig der Reformbedarf ist“, zeigte sich Knop im Gespräch mit dem Kölner Stadt-Anzeiger überzeugt.

Der Synodale Weg habe aber auch gezeigt: „Man lässt dies den Bischöfen nicht mehr durchgehen. Der Synodale Weg hat das Prinzip der Partizipation in der Kirche quasi umgekehrt“, indem „die Bischöfe an den theologischen Debatten partizipieren“ und „argumentieren müssen und nicht mehr nur dekretieren können“.

Trotzdem warf Knop den Bischöfen „Blockade“ vor, da manche Texte abgeschwächt worden seien, um die Zustimmung von zwei Dritteln der Bischöfe zu erhalten.

Die Dogmatikerin sprach auch über den Druck, der auf die Bischöfe ausgeübt wurde: „Beim Thema Homo- und Transsexualität haben sich viele Bischöfe vor allem wegen der öffentlichen Aufmerksamkeit bewegt. Segnungen queerer Paare weiter zu verbieten, hätte in der Öffentlichkeit die rote Linie wohl endgültig überschritten – das traut man sich nicht mehr.“

„Am neuralgischen Punkt, an dem Heilung tatsächlich beginnen könnte, haben sich die Bischöfe auf dem Synodalen Weg verweigert“, warf Knop den Bischöfen dennoch vor. „Sie lassen auf ihre Macht nichts kommen. Konflikte auf dem Synodalen Weg wurden immer dann manifest, wenn es um die Rolle der Bischöfe ging: um ihr Lehramt, um ihre Leitungskompetenz, um ihre Sperrminorität, um Autorität und Gehorsam gegenüber Rom.“

Knop war eine von mehreren Rednern bei einem Studientag der Deutschen Bischofskonferenz bei der Frühjahrs-Vollversammlung in Lingen im Jahr 2019, woraufhin der deutsche Synodale Weg beschlossen wurde. Damals sagte sie, „die Dämonisierung von Sexualität“ hätte „mit der DNA der Kirche zu tun“ und „tief in ihren ekklesialen Code eingeschrieben“.

„Macht – Zölibat – Sexualmoral: Keines der drei Themen, mit denen Sie sich heute beschäftigen, ist neu“, so Knop damals. „Aber neu ist, dass ihr destruktiver Zusammenhang nicht mehr zu leugnen ist. Dass sie nicht mehr als Lieblingsthemen der katholischen Linken abgetan werden können. Dass sie nicht mehr tabuisiert werden können.“

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