Osnabrück, 31 März, 2023 / 3:30 PM
Der Diözesanadministrator für das Bistum Osnabrück, Weihbischof Johannes Wübbe, hat sich offen für die Beteiligung von Laien an der Wahl des neuen Bischofs für die nordwestdeutsche Diözese gezeigt. Der langjährige Bischof Franz-Josef Bode war vor wenigen Tagen überraschend zurückgetreten, nachdem eine Missbrauchsstudie ihm bereits im September 2022 Fehlverhalten vorgeworfen hatte.
In der Erzdiözese Paderborn wurde bereits ein Verfahren entwickelt, um einerseits Laien zu beteiligen, aber andererseits die kirchenrechtlichen Vorgaben zu erfüllen. „Ich habe schon mit den Mitbrüdern in Paderborn Kontakt aufgenommen, die das so umsetzen möchten“, gab Wübbe gegenüber dem Kölner Domradio am Donnerstag zu Protokoll. „Auch sonst besteht Kontakt zu Paderborn, weil Bischof Bode aus Paderborn kommt. Das Kapitel hat schon geäußert, dass wir in Richtung des Synodalen Weges gehen möchten.“
Die Beteiligung von Laien an der Wahl eines Bischofs habe „sogar Tradition, denn als Bischof Bode vor über 28 Jahren zu uns gekommen ist, sind schon Gremien und Gruppen gefragt worden, welche Vorstellungen sie für einen Bischof haben. Wir möchten das noch etwas konkreter werden lassen und die Papiere des Synodalen Weges sehr genau ansehen, damit wir keine ungültige Wahl produzieren, denn damit wäre keinem geholfen.“
Mit Blick auf seine eigene Amtszeit als Diözesanadministrator sagte Wübbe, er könne nichts tun, „was das Bistum wesentlich verändert“. Es gebe aber „verschiedene Dinge, die unser Bischof noch vor seinem Rücktritt als Konsequenz aus dem Synodalen Weg angekündigt und in die Wege geleitet hat. Dazu gehört auch, dass wir darüber nachdenken, einen Kurs für Nicht-Kleriker anzubieten, die dann taufen können. Wir möchten in solchen Kursen auch das Projekt der Predigt angehen und dazu gehört auch die Segensfeier [für homosexuelle Verbindungen].“
Im März 2021 hatte die Glaubenskongregation erklärt, die Kirche habe keine Vollmacht, gleichgeschlechtliche Beziehungen zu segnen. In einem am Donnerstag bekanntgewordenen Schreiben erteilte Kardinal Arthur Roche, der Präfekt des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, auch der regelmäßigen Taufspendung sowie der Laienpredigt innerhalb der Messfeier eine Absage.
Rückblickend auf die Amtszeit von Bischof Bode, der seit 1995 für die Diözese Osnabrück zuständig war, sagte Wübbe, Bode habe „unserem Bistum gut getan und mit ihm konnten wir gut Kirche sein. Als er nach der Bistumsteilung nach Osnabrück kam und es darum ging, das Bistum nach vorne zu entwickeln, ihm ein neues Profil zu geben, hat er bis zum Ende ganz wertvolle Akzente gesetzt als Visionär und als Seelsorger. Dafür sind sehr viele dankbar.“
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