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Dogmatikerin Knop beklagt „Zentralismus und Autoritarismus“ Roms gegenüber Synodalem Weg

Julia Knop

Die Erfurter Dogmatikerin Julia Knop hat einen „Zentralismus und Autoritarismus pur“ beklagt, den Rom gegenüber dem deutschen Synodalen Weg an den Tag lege. Die römischen Reaktionen auf den Synodalen Weg seien „Ausdruck eines alten Systems, das weder den Prozess als solchen noch die Anliegen der Erneuerung würdigt und auch nicht wahrnimmt, wie groß der innere Druck ist“.

Knop hat selbst am Synodalen Weg teilgenommen und gehörte zur großen Mehrheit der Reformer.

Die Frage sei spannend, „ob aus synodalen Prozessen auch Energien zur Überwindung der beharrenden, restaurativen Kräfte entstehen können“, sagte Knop in einem von der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands am Dienstag veröffentlichten Interview. „Genau das scheint man in Rom zu fürchten. Es fällt ja doch auf, wie schnell und punktgenau die römischen Behörden jetzt gegen alles vorgehen, was in Deutschland an Reformen sofort umgesetzt werden könnte. Und zu den großen Fragen, die mit der ‚Weltkirche‘ oder der Zentrale abgestimmt werden müssten, zeigt Rom nicht einmal im Ansatz Gesprächsbereitschaft.“

Die Ablehnung Roms gegenüber zahlreichen Beschlüssen des Synodalen Wegs – darunter die Laienpredigt und Laientaufe, die Segnung homosexueller Verbindungen, die Prüfung der Priesterweihe von Frauen sowie die Einführung eines Synodalen Rats zur Verstetigung des Synodalen Wegs – sei nicht überraschend, so Knop, aber „inhaltlich ärgerlich ist es schon – und in dieser Form brüsker Abwehr auch unangemessen und respektlos“.

„Nach drei Jahren Synodaler Weg bin ich desillusioniert und ernüchtert, was die soziale Realität von Macht, also die realen Kräfteverhältnisse in der Kirche, angeht“, führte die Dogmatikerin aus. „Auf den Prozess und die Texte lasse ich dennoch nichts kommen. Sie haben zwar – wie immer in demokratischen Prozessen – heftigen Kompromisscharakter, sie bleiben oft weit hinter dem zurück, was nötig wäre. Aber die Richtung stimmt.“

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