Papst Franziskus: Christi Himmelfahrt feiert die „Eroberung des Himmels“

Vatikanstadt, 21 Mai, 2023 / 12:15 AM

Papst Franziskus hat beim Gebet des Regina caeli mit den Gläubigen auf dem Petersplatz zwei Fragen mit Blick auf das Hochfest Christi Himmelfahrt gestellt. Zunächst: „Warum feiern wir den Abschied Jesu von der Erde?“ Und: „Was macht Jesus jetzt im Himmel – warum ist es wichtig, dass er dort ist?“

In Italien und mehreren anderen Ländern wird Christi Himmelfahrt erst sonntags gefeiert, anders als die auf biblischer Grundlage basierende Tradition, die genau 40 Tage nach Ostern, also an einem Donnerstag, das Hochfest begeht.

Zur ersten Frage erläuterte der Pontifex, die Menschheit, die Jesus Christus auf Erden angenommen habe, „ist nicht hier geblieben. Sie ist in Gott aufgefahren und wird dort für immer bleiben. Vom Tag der Himmelfahrt an hat sich Gott selbst sozusagen ‚verändert‘ – von da an ist er nicht nur Geist, sondern er liebt uns so sehr, dass er unser eigenes Fleisch in sich trägt, unser Menschsein!“

Dies sei tatsächlich ein Grund zu feiern, denn es gehe um nichts anderes als die „Eroberung des Himmels“: „Der Himmel ist nicht mehr weit weg, er ist unser Zuhause, er ist der Ort, an den Jesus gegangen ist, um ihn für uns vorzubereiten. Er hat uns den Weg geöffnet und wir können ihm folgen, um für immer im Paradies als Kinder des Vaters zu leben.“

Zur Frage, was der Herr im Himmel denn eigentlich mache, sagte Papst Franziskus: „Er ist dort für uns vor dem Vater, indem er ihm ständig unsere Menschlichkeit zeigt – die Wunden, die er für uns erlitten hat. Er ‚wirkt‘ sozusagen als unser Fürsprecher vor dem Vater. Er hat uns also nicht allein gelassen.“

Jesus Christus befinde sich „an einem besseren ‚Ort‘, vor seinem und unserem Vater, um für uns Fürsprache einzulegen. Deshalb wartet er darauf, dass wir ihm Situationen, Probleme, Menschen und auch unser Elend und unsere Sünden vorlegen, damit er Vergebung und Barmherzigkeit für uns erlangen und seine und des Vaters Liebe – den Heiligen Geist – über uns ausgießen kann.“

Die Herabkunft des Heiligen Geistes feiert die Kirche genau 50 Tage nach Ostern zu Pfingsten.