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Pater bestand in Christmette auf Morallehre. Nun ist er im Alter von 68 Jahren gestorben

P. Joachim Wernersbach OSB

Der Benediktinerpater Joachim Wernersbach wurde in den Tagen nach Weihnachten 2022 einer größeren Öffentlichkeit bekannt, als seine Predigt, in der er die biblisch begründete kirchliche Lehre verkündet hatte, dass die Familie aus „Mann, Frau und Kind“ bestehe und dass es sich bei Dingen wie der Gender-Ideologie um „seltsame moderne Strömungen“ handle, in der Kritik stand. Nun ist der Mönch der Benediktinerabtei Tholey im Saarland, der erst 2017 zum Priester geweiht wurde, im Alter von 68 Jahren gestorben.

Pater Joachim sei „nach kurzer, schwerer Krankheit“, so das Bistum Görlitz, wo er wirkte, am Vorabend von Fronleichnam, „zu seinem Schöpfer heimgekehrt“.

Nach seiner Predigt in der Christmette initiierte Theresia Kliemank eine Petition gegen den Benediktiner, räumte aber gleichzeitig ein, er habe lediglich die Lehre der Kirche wiedergegeben. Aber: „Aber: „In einer Christmesse haben diese Aussagen trotzdem nichts verloren. Außerdem verlässt die Predigt an manchen Stellen wirklich den Rahmen und ist teilweise sehr diskriminierend und ausgrenzend. Das ist nicht in Ordnung.“

Die Benediktiner von Tholey erklärten mit Blick auf die Predigt: „Gestern erhielten wir Nachricht von den veröffentlichten Inhalten der Predigt unsers Mitbruders P. Joachim Wernersbach OSB am Heiligabend in der Pfarrkirche zu Wittichenau. Wir verwehren uns ausdrücklich gegen das von ihm darin gezeichnete Menschenbild und die dort getroffenen schöpfungsgeschichtlichen Aussagen. Wir bedauern dadurch hervorgerufene Wut, Leid aber auch Bestürzung.“

Bischof Wolfgang Ipolt von Görlitz sagte, die von Pater Joachim angesprochenen Themen seien „derzeit in und außerhalb der Kirche in der Diskussion; darum gehören sie durchaus in den Diskurs unter uns Christen und müssen vom Evangelium her beleuchtet werden.“ Dennoch hielt auch er fest: „Dafür ist aber die Predigt nicht der richtige Ort.“

Der Benediktiner habe sich „ohne Zweifel unüberlegt und unverantwortlich geäußert. Das hat Gläubige vor den Kopf gestoßen und zu einer Petition an den Pfarreirat der Pfarrei bewogen. Dazu kommt, dass es in einem Weihnachtsgottesdienst keinen Grund gibt, sich zu Fragen der Sexualmoral der Kirche bzw. zur Lebensweise einzelner Menschen kritisch zu äußern. Die Menschen erwarten gerade am Weihnachtsfest Stärkung ihres Glaubens und eine Deutung der Weihnachtsbotschaft.“

Inhalt der Predigt in der Christmette

Pater Joachim begann seine Predigt in der Christmesse mit einer Schilderung aus der Zeit seiner Kindheit und erzählte, wie Weihnachten in seiner Familie gefeiert wurde. Der „wichtigste Aspekt von Weihnachten“ sei „die Freude“, hielt er fest.

„Das Wunder von Weihnachten ist doch, dass der unfassbar große Gott, dessen unbegrenzte Macht man sich genau so wenig vorstellen kann wie die endlose Größe des Universums – dass dieser Gott sich klein gemacht und in die Krippe gelegt hat, damit wir, wir Menschen, eine konkrete Vorstellung von ihm und eine Beziehung auch zu ihm haben können“, so Pater Joachim. „Ein kleines Kindlein spricht die Herzen der Menschen an.“

Von diesem Weihnachtswunder könne man verschiedene Dinge ableiten, etwa die Tatsache, dass das menschliche Leben im Mutterleib beginne, so der Priester in einer gegen die Abtreibung gerichteten Anmerkung.

Auch die „Heiligkeit der Familie“ könne man aus dem Weihnachtswunder ableiten. Die Familie bestehe „aus Mann, Frau und Kind“, wobei aber etwa eine Adoption „in Ordnung“ sei, wie es die Aufnahme des Jesuskindes durch Josef zeige.

„Und dass unser Gott die Familie so wertschätzt ist ein weiterer Grund zu großer Weihnachtsfreude“, so Pater Joachim weiter. „Ich wünsche besonders denen, die an die traditionelle Familie glauben, extra große Freude, weil sie sich nicht beirren lassen und den schädlichen modernen Strömungen folgen oder gar huldigen.“

Außerdem sagte er:

Gott hat uns Lebensweisen empfohlen, die natürlich und schön sind und die im Einklang mit der göttlichen Ordnung stehen. Es gibt so viele seltsame moderne Strömungen. Man hört von Gender und Transgender, von Transhumanismus und reproduktiver Gesundheit, von Wokeness und LGBTIQ, von Diversität und Identität, von multiplen Geschlechtern und Geschlechtsumwandlungen, dazu noch von diesem verheerenden neuen Offenbarungsverständnis des Synodalen Weges. Schon die Begriffe, meine Lieben, sind absolut befremdlich. Sie haben alle eines gemeinsam: Es fehlt ihnen an Schönheit, es fehlt ihnen an Stimmigkeit, und es fehlt ihnen an Natürlichkeit. Es fehlt einfach der Wohlklang. Sie sind sperrig und bringen unsere Seele, unser Innerstes einfach nicht zum schwingen. Sie sind nicht im Einklang, nicht in Harmonie mit der unvorstellbar schönen göttlichen Ordnung. Eine große Dissonanz ist über unser Land hereingebrochen.

Zur Auflösung dieser Dissonanz sei Christus in die Welt gekommen. Die Gemeinschaft und das Glück des ewigen Lebens mit Christus sei ein „unschätzbar kostbares Geschenk an alle Menschen, die guten Willens sind“.

„Lasst euch nicht beirren von all dem Unsinn, den man uns aufzuschwätzen versucht, und der am Ende gar keine Perspektive darstellt“, munterte Pater Joachim am Ende seiner Predigt die Gläubigen auf. „Stehen wir zu unserem Glauben, ruhen wir gelassen in der Gewissheit, dass wir Gott auf unserer Seite haben. Freut euch und frohlocket, ihr Lieben. Christus der Retter ist da! Amen, alleluja!“

(Die Geschichte geht unten weiter)

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