Madrid, 13 Juni, 2023 / 12:59 AM
Der neue Erzbischof von Madrid, hat seine Vision für die Zukunft der Kirche in der spanischen Hauptstadt vorgestellt.
Als Erzbischof will José Cobo die Kirche "in unserer Welt neu positionieren" und auf die "neuen Herausforderungen" einer sich schnell verändernden Gesellschaft eingehen.
Das berichtet Spanienkorrespondent Nicolás de Cárdenas für ACI Prensa, die Schwesteragentur von CNA-Deutsch in spanischer Sprache.
Cobo wurde am 12. Juni offiziell von Papst Franziskus zum Nachfolger des emeritierten Kardinals Carlos Osoro ernannt. Er war seit 2018 Weihbischof des Erzbistums Madrid.
Mit 57 Jahren ist einer der jüngsten Prälaten der spanischen Bischofskonferenz — auf einem der wichtigsten Positionen der Kirche in Spanien.
Für manche Beobachter ist klar, was andere vehement bestreiten würden: Papst Franziskus will vor dem Ende seiner Amtszeit noch möglichst viele Schlüsselposition mit Klerikern besetzen, die seiner Linie treu sind und viele Dienstjahre vor sich haben. Nicht weniger umstritten ist die wiederum von anderen vertretene These, dass Franziskus seit Amtsantritt ausschließlich Personen befördert, die auch seine Sicht der Kirche und des Glaubens umsetzen wollen.
Was Vertreter aller Sichtweisen gemeinsam haben: Mit enormer Spannung erwarteten sie den ersten Auftritt des frisch ernannten Erzbischofs von Madrid.
Auf einer Pressekonferenz sagte Cobo, er wolle die Botschaft des Evangeliums "in der Realität, die wir haben", verkörpern. Er betonte drei Wörter, die ihn nach eigenen Angaben dabei leiten werden: "Teilhabe, Gemeinschaft und Mission".
Cobo kündigte an, dass er nach seiner Amtseinführung am 8. Juli "zuhören" und sich mit allen treffen wolle, die eine Verantwortung in Bistum wie Klerus haben.
Er beschrieb Madrid als eine "spannende" Diözese, weil sie ein "überbordendes Laienleben" habe, mit vielen "lebendigen und starken Gemeinschaften". Er sagte auch, er fühle sich "wie ein Bräutigam vor der Hochzeit" und sei "verliebt in den Herrn und in die Mission, die er mir anvertraut".
Cobo wurde im südspanischen Andalusien geboren, lebt aber seit den 1980er Jahren in Madrid. Er wurde 1994 zum Priester geweiht, berichtete ACI Prensa.
LGBT-Event des Bistums
Unteressen veranstaltete das Erzbistum Madrid am Samstag ein Treffen mit "Zeugnissen von LGBT-Familien" — wie ACI Prensa berichtete — das Kontroversen auslöste, obwohl es nach eigenen Angaben "inklusiv" sein soll.
Die Veranstaltung stand unter dem regenbogenfarbenen Motto: "Die Kirche ist schon vielfältig. Öffne deine Augen und dein Herz!"
Der LGBT-Event des Bistums fand in der Pfarrei St. Franziskus von Assisi statt und wurde von CRISMHOM (Christliche Homosexuelle Männer und Frauen von Madrid) organisiert. Diese Vereinigung ist Teil der FELGTB (Spanische Föderation von Lesben, Schwulen, Transsexuellen und Bisexuellen), die sich für die Vereinbarkeit von christlichem Glauben mit sexuellem Lebensstil einsetzt, der sich als LGBT identifiziert.
Das Programm umfasste eine Einführung und Begrüßung, "Zeugnisse von LGBT-Familien", Nachrichten, ein Kolloquium und ein abschließendes Gebet.
(Die Geschichte geht unten weiter)
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CRISMHOM vertritt die Position, dass die Ehe zwischen Personen gleichen Geschlechts in Spanien eine "völlig legale und vollkommen normalisierte Realität" sei. Die Vereinigung lehnte auch einen Leitfaden "Homosexualität und Hoffnung" ab, den die Diözese Alcalá de Henares 2011 veröffentlichte.
Lehre der Kirche zu Homosexualität
Der Katechismus der Katholischen Kirche beschreibt homosexuelle Handlungen – wie auch andere, aus katholischer Sicht unmoralische Sexualakte – als "in sich nicht in Ordnung" oder "ungeordnet".
Menschen mit homosexuellen Neigungen werden nicht als "in sich nicht in Ordnung" bezeichnet.
Der Katechismus behandelt die Frage der Homosexualität in seinem Abschnitt über die Berufung zur Keuschheit, zu der aus kirchlicher wie biblischer Sicht alle Katholiken berufen sind.
"Die Geschlechtslust ist dann ungeordnet, wenn sie um ihrer selbst willen angestrebt und dabei von ihrer inneren Hinordnung auf Weitergabe des Lebens und auf liebende Vereinigung losgelöst wird." (KKK 2351)
Wie ihre Geschwister im Glauben sind auch Menschen mit homosexuellen Neigungen "zur Keuschheit berufen", betont der Katechismus.
"Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt. Sie haben diese Veranlagung nicht selbst gewählt; für die meisten von ihnen stellt sie eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen."
Auch homosexuell veranlangte Menschen "sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Veranlagung erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen", fährt der Katechismus in Absatz 2358 fort.
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