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Bischof Bätzing fordert neue Ideen, „wie wir Kirche anders gründen“ können

Bischof Georg Bätzing

Bischof Georg Bätzing von Limburg hat neue Ideen gefordert, „wie wir Kirche anders gründen, Menschen auf neue Weise ansprechen können für die grundlegenden Vollzüge des Gottesdienstes, der Verkündigung und des selbstlosen Dienstes“. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) predigte am Sonntag beim 125-jährigen Jubiläum der Pfarrkirche St. Josef in Koblenz.

Bätzing erklärte, es brauche in der Kirche Menschen mit Mut, die es wagten, zu experimentieren – auch gegen den Widerstand all jener, die argumentierten, man habe etwas noch nie so gemacht.

Tatsächlich rette die Vergangenheit die Kirche nicht, auch wenn sie manchmal als Blütezeit gelte. „Es habe zwar gut besuchte Gottesdienste, eine intakte Jugendarbeit mit Pfadfindern und Messdienern, viele Ehrenamtliche und auch geistliche Berufungen gegeben“, fasste das Bistum Limburg den Inhalt der Predigt zusammen. „Es habe in dieser Zeit aber auch Machtmissbrauch und Unfreiheit gegeben, die einer selbstbestimmten religiöse Entwicklung und echten Gottesglauben eher behindert als gefördert hätten.“

Bätzing konstatierte: „Das alte Gefüge taugt nicht mehr für die Zukunft. Das alles bedeutet nicht das Ende der Kirche, da bin ich mir sicher, wohl aber das Ende eben einer bestimmten institutionellen Gestalt von Kirche, die für gerade mal 100 Jahre prägend war, von der wir aber den Eindruck haben, es sei doch immer so gewesen und sollte eigentlich auch so bleiben.“

Mit Blick auf heutige gesellschaftliche Debatten sei festzustellen, dass die Kirche „lange schon nicht mehr als Meinungsführer wahrgenommen“ werde. Der DBK-Vorsitzende führte dies zurück auf einen Vertrauensverlust, „den wir uns selbst durch den Umgang mit sexuellem Missbrauch und jahrzehntelange Vertuschungsstrategien zuzuschreiben haben“.

Den anwesenden Gläubigen gab Bätzing mit auf den Weg: „Fangt an. Bringt Saat aus. Sprecht von Eurer eigenen Erfahrung mit Gott. Fangt an zu beten, persönlich und jeden Tag. Schlagt die Heilige Schrift auf, am besten lest sie gemeinsam und deutet sie von eurem Alltag her. Geht raus zu den Menschen sucht Christus dort, in ihren Sorgen und Freuden. Bleibt nicht unter Euch. Kommt zusammen, um Gott zu danken und Euch stärken zu lassen durch die Eucharistie.“

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