Vatikanstadt, 08 September, 2023 / 7:00 AM
Papst Franziskus hat am Donnerstag die Bedeutung des Studiums der „Bündnisse“ in der Bibel und deren Zusammenhang mit den aktuellen Herausforderungen für die Kirche und die Welt betont.
Der Pontifex empfing im Apostolischen Palast des Vatikans die Mitglieder der italienischen Bibelgesellschaft und die Teilnehmer der nationalen Bibelwoche mit dem Thema „Bund und Bündnisse zwischen Universalismus und Partikularismus“.
Dabei hob der Nachfolger Petri drei Bündnisse hervor: den Bund mit Noah, der „die Beziehung zwischen dem Menschen und der Schöpfung in den Mittelpunkt stellt“, „den Bund Abrahams, der von den drei großen monotheistischen Religionen geteilt wird“, und das „Geschenk des Gesetzes und die Erwählung des Volkes Israel“.
Der erstgenannte Bund konzentriere sich „auf die Beziehung zwischen der Menschheit und der Schöpfung“. Die Geschichte der Sintflut, so Papst Franziskus, erinnere an die Bedeutung von „Gerechtigkeit“ und ökologischer Verantwortung. Das Kirchenoberhaupt betonte, dass dieser Bund des Noah die Menschen „zu einem gerechten und nüchternen Umgang mit den Ressourcen des Planeten auffordert, ein sehr ernstes Anliegen in dieser Zeit“.
Der zweite Bund, der Bund Abrahams, steht für den gemeinsamen Glauben an den einen Gott, „den die drei großen monotheistischen Religionen teilen“. In einer „von Tod und Krieg geprägten Zeit“ erinnerte der Papst daran, dass dieser „gemeinsame Glaube an den einen Gott uns einlädt und ermutigt, als Brüder und Schwestern zu leben“ und „am Aufbau einer Welt in wahrem Frieden zu arbeiten“.
Der dritte Bund beziehe sich auf „das Geschenk des Gesetzes und die Erwählung des Volkes Israel“. Der Bischof von Rom unterstrich, dass diese „Erwählung niemals darauf abzielt, andere auszuschließen, sondern alle einzuschließen“: „Gott wählt nie jemanden aus, um andere auszuschließen, sondern immer, um alle einzuschließen. Gottes Erwählung hat immer diese soziale und missionarische Dimension.“
„Dies ist eine wichtige Warnung für unsere Zeit“, fuhr er fort, „in der zunehmend trennende Tendenzen Risse schaffen und Barrieren zwischen Menschen und Nationen errichten, zum Schaden der Einheit der leidenden Menschheit und des Leibes Christi selbst, wie es Gottes Plan ist“.
Der Papst betonte auch den Wert der Zusammenarbeit bei der Erforschung und der Ausbreitung des „Wortes Gottes“. Die italienische Bibelgesellschaft spiele dabei eine entscheidende Rolle, indem sie diözesane Bibelwochen unterstütze und mit dem Päpstlichen Bibelinstitut zusammenarbeite, sagte der Pontifex. In diesem Sinne rief der Papst dazu auf, Synergien zwischen akademischen Einrichtungen zu fördern und Elitismus und Ausgrenzung beim Zugang zu biblischen Studien zu vermeiden.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.
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