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Neuer Kardinal von Hongkong: Ziel der Kirche in China ist Weitergabe der Liebe Gottes

Bischof Stephen Chow

Der designierte Kardinal Stephen Chow hat am Donnerstag erklärt, die Evangelisierung in China solle sich gegenwärtig auf die Vermittlung der Liebe Gottes konzentrieren – „ohne die Absicht“, Chinesen „zu Katholiken zu machen“.

In einem Interview mit CNA, der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch, sprach der Bischof von Hongkong, der an diesem Wochenende beim Konsistorium in Rom zum Kardinal kreiert wird, über seine Vision für die Evangelisierung auf dem chinesischen Festland.

„Ich denke, es ist wichtig, dass wir sagen: Papst Franziskus hat eine Unterscheidung getroffen. Evangelisierung bedeutet wirklich, den Menschen zu helfen, die Liebe Gottes zu verstehen – und die Liebe Gottes ohne die Absicht, sie zu Katholiken zu machen, denn das sollte nicht der Fokus sein, da dieser Fokus sehr restriktiv wäre“, sagte Chow.

Der designierte Kardinal betonte, Evangelisierung solle dabei helfen „zu verstehen, dass unser Gott Liebe, Wohlwollen und ein besseres Leben bedeutet“. Und weiter: „Evangelisierung sollte bedeuten, Gott, der Liebe ist, wirklich kennenzulernen.“

Auf seinen Reisen in Länder, in denen Katholiken in der Minderheit sind, hat Papst Franziskus zwischen „Proselytismus“ und „Evangelisierung“ unterschieden.

„Evangelisierung ist im Wesentlichen ein Zeugnis“, sagte Franziskus 2019 den Jesuiten in Mosambik. „Proselytismus ist überzeugend, aber es geht nur um Mitgliedschaft und nimmt euch die Freiheit.“

Während einer Generalaudienz am 11. Januar 2023 betonte Papst Franziskus, Evangelisierung und Proselytismus seien nicht dasselbe.

„Und es beginnt nicht damit, dass man versucht, andere zu überzeugen, sondern damit, dass man jeden Tag die Schönheit der Liebe bezeugt, die auf uns geschaut und uns erhoben hat“, sagte er über die Evangelisierung.

Franziskus erinnerte an einen Satz aus einer Predigt von Papst Benedikt XVI. bei einem Treffen der lateinamerikanischen und karibischen Bischöfe im brasilianischen Aparecida im Jahr 2007: „Die Kirche betreibt keinen Proselytismus. Stattdessen wächst sie durch ‚Anziehung‘.“

„Vergesst das nicht“, fügte Papst Franziskus hinzu und nannte Gläubige, die missionieren, „Heiden im Gewand von Christen“.

Der Papst hat aber auch den Diener Gottes Matteo Ricci, einen Jesuitenmissionar und Gelehrten aus dem 16. Jahrhundert, für seine „Verkündigung des Evangeliums“ in China gelobt, indem er „die Wahrheit des christlichen Glaubens und der Moral“ verkündete.

In den letzten zehn Jahren wurde die Religionsfreiheit in China zunehmend eingeschränkt. Katholische Priester dürfen nur in anerkannten Gotteshäusern predigen, die Minderjährige unter 18 Jahren nicht betreten dürfen.

Anfang September hat die chinesische Regierung neue „Maßnahmen zur Verwaltung religiöser Stätten“ eingeführt, welche die Zurschaustellung religiöser Symbole im Freien verbieten. Außerdem verlangen sie, dass Predigten „sozialistische Grundwerte widerspiegeln“. Alle religiösen Aktivitäten seien auf von der Regierung genehmigte religiöse Stätten zu beschränken, so „China Aid“.

Trotz der Beschränkungen durften zwei Bischöfe vom chinesischen Festland nach Rom reisen, um an der Versammlung der Weltsynode zur Synodalität im Oktober teilzunehmen.

Chow ist selbst ein Mitglied an der Synode, der von Papst Franziskus persönlich für die Teilnahme an der fast einmonatigen Versammlung ernannt wurde. Er sagte, er sei „begeistert, dass die Laien, Männer und Frauen, sowie die Ordensleute, als stimmberechtigte Mitglieder vertreten sind“.

Der designierte Kardinal leitet die Diözese Hongkong seit Dezember 2021. Chow sagte, eine der größten Herausforderungen für die Katholiken in Hongkong bestehe darin, „eine gute moralische Erziehung zu bieten … damit wir moralische Bürger haben“.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Er unterstrich die Bedeutung der Ausbildung in den Pfarreien, damit Laien auch außerhalb der Pfarrei evangelisieren können.

„Evangelisierung ist für die soziale Gemeinschaft. Jede Pfarrei ist mit ihrer sozialen Gemeinschaft verbunden. Wir müssen hinausgehen, aus unserer Pfarrei herauskommen und uns wirklich mit der sozialen Gemeinschaft verbinden und ihr dienen“, sagte er.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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