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Vatikan veröffentlicht Antworten von Papst Franziskus auf vor Weltsynode formulierte Dubia

Papst Franziskus

Der Vatikan hat die ursprünglichen Antworten von Papst Franziskus auf eine Reihe von Dubia – Fragen – zu brisanten Themen der Lehre veröffentlicht, die von fünf Kardinälen im Sommer eingereicht worden waren.

Die Antworten des Papstes, die ursprünglich am 11. Juli vorgelegt wurden, gehen ein auf Bitten um lehrmäßige Klärung über die Art der Entwicklung der Lehre, die Unfähigkeit der Kirche, gleichgeschlechtliche Verbindungen zu segnen, die Autorität der bevorstehenden Synode, die Unmöglichkeit der sakramentalen Weihe von Frauen und die Notwendigkeit der Reue, um in der Beichte sakramental losgesprochen zu werden. Sie wurden am Montag auf der Webseite des Vatikans veröffentlicht, nur wenige Stunden nachdem die Kardinäle öffentlich bekanntgegeben hatten, dass der Papst einen überarbeiteten Fragenkatalog, der klarere Antworten liefern sollte, nicht mit einer Antwort bedacht hat.

„Obwohl ich es nicht immer für klug halte, auf Fragen zu antworten, die speziell an mich gerichtet sind, und es unmöglich wäre, auf alle einzugehen, schien es mir in diesem Fall wegen der Nähe zur Synode angebracht, dies zu tun“, schrieb der Papst in seiner Antwort auf die Dubia der Kardinäle vom 10. Juli und sprach sie als „liebe Brüder“ an.

Die fünf Kardinäle – der deutsche Kardinal Walter Brandmüller, der amerikanische Kardinal Raymond Burke, der mexikanische Kardinal Juan Sandoval Íñiguez, der guineische Kardinal Robert Sarah und der chinesische Kardinal Joseph Zen SDB – hatten dem Papst am 21. August eine überarbeitete Fassung ihrer Fragen vorgelegt, weil, wie sie heute in einer Erklärung gegenüber der Zeitung „National Catholic Register“ sagten, seine ursprünglichen Antworten nicht im üblichen Format von „Ja“ oder „Nein“ gehalten waren und „die Zweifel, die wir geäußert hatten, nicht ausgeräumt, sondern eher noch vertieft haben“.

Die fünf Kardinäle sagten, sie hätten die ursprünglichen Antworten des Papstes nicht veröffentlicht, weil diese speziell an sie selbst gerichtet waren und es daher nicht angemessen wäre, sie öffentlich zu teilen.

Die Antwort des Papstes

In seinen am Montag veröffentlichten Antworten vom 11. Juli gab der Papst ausführliche, mehrteilige Antworten auf jede eingereichte Frage.

In seiner Antwort auf die Frage der Kardinäle nach der Segnung gleichgeschlechtlicher sexueller Verbindungen betonte der Papst, dass die Kirche „jeden Ritus oder jedes Sakramental vermeidet, das ihrer Überzeugung von der Ehe als einer ausschließlichen, stabilen und unauflöslichen Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau, die von Natur aus für die Fortpflanzung offen ist, widersprechen könnte“.

„Allerdings“, schrieb der Papst, „dürfen wir im Umgang mit den Menschen die pastorale Liebe nicht verlieren“. Er fuhr fort, die „pastorale Klugheit“ müsse „richtig unterscheiden, ob es Formen der Segnung gibt, die von einer oder mehreren Personen erbeten werden, die keine falsche Vorstellung von der Ehe vermitteln“ und – unter Berufung auf sein Apostolisches Schreiben Amoris Laetitia von 2015 – „nicht unbedingt zur Norm werden müssen“.

In seiner Antwort auf die Frage der Kardinäle nach der Entwicklung der Lehre und der Möglichkeit von Widersprüchen schrieb Papst Franziskus, dass „kulturelle Veränderungen und neue Herausforderungen in der Geschichte die Offenbarung nicht verändern“, die Kirche aber immer bestrebt sein müsse, die Texte so zu interpretieren, „dass wir ihre immerwährende Substanz von der kulturellen Prägung unterscheiden können“, mit besonderem Augenmerk auf die Auslegung der Texte im Licht „der immerwährenden Wahrheit der unveräußerlichen Würde der menschlichen Person“.

Da es keine Änderung dessen geben kann, „was ‚zum Heil‘ aller geoffenbart worden ist“, müsse die Kirche stets „unterscheiden, was für das Heil wesentlich und was sekundär oder weniger direkt mit diesem Ziel verbunden ist“, was unweigerlich „zu einem besseren Ausdruck einiger früherer Bekräftigungen des Lehramtes führen kann“.

Zum Thema der Autorität der bevorstehenden Synode, die sich mit dem Begriff der Synodalität befasst, bekräftigte der Papst seine Position, die Kirche sei von Natur aus synodal, was eine „wirkliche Beteiligung“ aller ihrer Mitglieder in einer Weise impliziere, die „ihrer Stimme Gehör verschafft und ihnen das Gefühl gibt, Teil des Weges der Kirche zu sein“, aber er schien nicht direkt auf die Frage der Kardinäle nach dem Umfang der Autorität der Synode einzugehen.

In Bezug auf die Priesterweihe der Kirche, die nur Männern vorbehalten ist, schrieb Papst Franziskus, die etablierte Lehre der Kirche in dieser Angelegenheit müsse „von allen akzeptiert werden“, obwohl eine „dogmatische Definition“ zu diesem Thema nicht vorgelegt worden sei. Während also niemand öffentlich dieser Lehre widersprechen könne, sei es dennoch möglich, dass sie „Gegenstand von Untersuchungen“ werde, „wie es bei der Gültigkeit der Weihen in der anglikanischen Gemeinschaft der Fall ist“. Der Papst fügte hinzu, dass die Nichtanerkennung der Tatsache, dass das Priestertum „ganz und gar auf die Heiligkeit der Glieder Christi ausgerichtet“ ist, es „schwierig machen würde, zu akzeptieren, dass das Priestertum nur Männern vorbehalten ist“.

Schließlich bekräftigte der Papst die Notwendigkeit der Reue für die Gültigkeit der sakramentalen Absolution, merkte aber an, dass es hier „keine Mathematik“ gebe und dass die geweihten Amtsträger in der Seelsorge „Raum für die bedingungslose Liebe Gottes schaffen müssen“, insbesondere in Fällen, in denen „der psychologische Zustand oder das tief verletzte Selbstwertgefühl“ eines Pönitenten seine Fähigkeit beeinträchtigen kann, den typischen Gepflogenheiten im Beichtstuhl zu folgen.

Synoden-Auftakt

Das öffentliche Hin und Her um die Dubia der Kardinäle und die Antwort des Papstes erfolgt nur zwei Tage vor Beginn der ersten Versammlung der Weltsynode zur Synodalität, die vom 4. bis zum 29. Oktober in Rom stattfindet.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Die Kardinäle erklärten ausdrücklich, sie hätten sich entschlossen, ihre Bedenken „angesichts verschiedener Erklärungen hochrangiger Prälaten“, die „offen im Widerspruch zur ständigen Lehre und Disziplin der Kirche stehen“, im Zusammenhang mit der bevorstehenden Synode vorzubringen.

Die vatikanischen Organisatoren haben betont, es werde bei der Synode – die eine weitere Versammlung im Herbst 2024 vorsieht – nicht um Fragen der Lehre gehen, sondern darum, wie die Kirche die Beteiligung aller ihrer Mitglieder an ihrer Gemeinschaft und Mission verbessern kann.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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