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Französische Trappistenabtei Tamié hat neuen Abt

Kloster Tamié

Pater Marco Bassignana OCSO ist der neue Abt der französischen Trappistenabtei Tamié. Der 68-jährige Mönch gehört seit 44 Jahren zum Konvent von derzeit etwa 30 „Zisterziensern von der strengen Observanz“ (OCSO), die traditionell auch als Trappisten bezeichnet werden.

Der Orden legt in seinen Konstitutionen fest, dass ein Abt im Alter von 75 Jahren seinen Rücktritt erklären muss. Nach dem erfolgten altersbedingten Rücktritt des bisherigen Abtes Ginepro Riva OCSO wurde die Wahl eines neuen Abtes notwendig.

Die Ordenskonstitutionen sehen ebenfalls vor, dass vor Beginn einer Abtswahl eine Visitation erfolgen muss. Eine solche wurde vom 9. bis zum 14. Oktober durchgeführt. Visitatoren waren Dom Guillaume, der „superior ad nutum“ – nicht Abt – des Mutterklosters Notre-Dame de Sept-Fons, und Dom Pierre-Andre, der Abt von Citeaux.

Im Rahmen dieser Visitation wurde die Abtswahl vorbereitet, die in einer Kapitelsversammlung am Abend des 15. November erfolgte. Dabei wurde Pater Marco zum zehnten Klostervorsteher in der neueren Geschichte (seit 1909) von Tamié gewählt. An der Wahl nahm auch Prior Giovanni Gazzera teil, der Teil einer an die Abtei Tamié angegliederten Gründung namens „Madonna dell’Unione“ in dem kleinen Ort Monastero di Vasco in der italienischen Provinz Cuneo ist.

Abt Marco, der neue Obere, ist 68 Jahre alt und stammt aus einer ländlichen Gegend in Italien, nahe der Grenze zu Frankreich. Von hier aus besuchte er als Jugendlicher häufig die Trappisten in Tamié. Nach seinem Eintritt im Jahr 1979 legte er 1984 die feierliche Profess ab. Im Jahr 1994 wurde er zum Priester geweiht. Er war im Laufe der Zeit Prior, Novizenmeister und Gästepater.

Altabt Ginepro Riva war seit 2011 für Tamié verantwortlich. Er wurde 1948 in Rovenna in der Nähe des Comer Sees geboren und studierte Elektrotechnik und danach Theologie. Im Jahr 1974 trat er nach einem mehrtägigen Fußmarsch von seinem Geburtsort aus ins Kloster „Tre Fontane“ in Rom ein. Die monastische Ausbildung erfolgte in Tamié. Nach der einfachen Profess 1980 verließ er das Kloster wieder und arbeitete fünf Jahre lang auf dem Bau. Dann lebte er 15 Jahre als Eremit in einem abgelegenen Tal am Comer See, wo er versuchte, die in Ruinen liegende ehemalige Abtei „San Benedetto in Val Perlana“ wiederzubeleben.

2001 kehrte Ginepro Riva nach Tamié zurück und absolvierte dort ein Probejahr, das auf seinen eigenen Wunsch um drei Jahre verlängert wurde. Am 8. September 2005 legte er die feierliche Profess ab. Er kümmerte sich um den Garten und die Kühe des Klosters. Mehrere Jahre war er Subprior und dann Prior. Am 17. November 2011 wurde er zum Nachfolger des zurückgetretenen Abtes Victor Bourdeau zunächst postuliert, da er kein Priester war.

Innerhalb weniger Wochen wurde er zuerst zum Diakon und dann zum Priester geweiht. Nun konnte die Bestätigung seiner Wahl durch die vatikanischen Instanzen und den Generalabt erfolgen. Die Abtsbenediktion durch Erzbischof Philippe Ballot von Chambery, der auch die vorausgehenden Weihen spendete, war am 4. Februar 2012.

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