Jerez, 22 November, 2023 / 10:00 AM
Als im Jahr 2002 die Kartäusermönche von „Santa María de la Defensión“ in Jerez de la Frontera an der Südspitze Spaniens in Andalusien verließen, kamen Schwestern der „Monastischen Familie von Bethlehem“, um einen Teil des unter Denkmalschutz stehenden riesigen Klosterkomplexes zu bewohnen.
Seither setzten die Schwestern das monastische, kontemplative Leben in der Tradition des Gebets und der Einsamkeit fort, wie es der heilige Bruno, des Gründers des Kartäuserordens, vorgesehen hat.
In einem Kommuniqué der Diözese Asidonia-Jerez und der Schwestern der „Monastischen Familie von Bethlehem“ wurde überraschend mitgeteilt, dass die Schwestern im Laufe des Jahres 2024 die Kartause und Jerez wieder verlassen werden.
Das Kommuniqué stellt fest, dass seit „dem Weggang der Kartäuser und der anschließenden Abtretung des Kartäuserklosters Jerez an das Bistum“, „die Diözese und die Schwestern von Bethlehem alle Anstrengungen unternommen“ hätten, um „die Präsenz des Ordenslebens im Kloster aufrechtzuerhalten“.
Aufgrund einer Visitation, „einer Zeit des Nachdenkens und des Gebets“ habe die „Monastische Familie von Betlehem“ festgestellt, dass die „Bedingungen für ihr Charisma der Stille, der Einsamkeit und des verborgenen Lebens“ an diesem Ort „nicht günstig“ seien. Der Andrang von kunstbeflissenen Besuchern des außergewöhnlichen Klosterkomplexes sowie manch andere ungünstige Umstände führten zu der Entscheidung.
Obwohl die Diözese Asidonia-Jerez „alle möglichen Schritte unternommen“ hatte, um den Weggang der Schwestern zu verhindern, sogar nach „alternativen Orten für die Gründung eines neuen Klosters“ suchte, seien keine „angemessenen oder praktikablen Lösungen gefunden“ worden. „Die Diözese Asidonia-Jerez wird die Kartause von Jerez aufgrund der ihr vom Staatserbe gewährten Abtretung weiterhin verwalten, um das geistliche und pastorale Leben im Kloster zu erhalten und das kulturelle und künstlerische Erbe des Ortes aufzuwerten.“
Das Kloster „Nuestra Señora de la Defensión“ (Unserer Lieben Frau der Verteidigung) wurde 1453 gegründet und 1856 zum Nationaldenkmal erklärt. Name und Kloster stehen in Erinnerung an das Eingreifen der Jungfrau Maria, durch das die Christen in Andalusien gerettet wurden.
Das Kartäuserkloster war seit dem Ende des 15. Jahrhunderts ein wichtiger Bezugspunkt für das künstlerische und geistliche Leben der Stadt und ganz Spaniens. Die Mönche wurden im Jahr 1835 vertrieben, konnten aber 1948 auf Initiative mehrerer Einwohner von Jerez in ihr altes Kloster zurückkehren. Im Jahr 2002 haben die Kartäuser Jerez nur 54 Jahre nach der Wiederbesiedelung endgültig verlassen.
Die Kartause von Jerez de la Frontera ist nicht nur als Bauwerk von großem künstlerischen Wert. Hier befinden sich bedeutende Werke großer Künstler, wie etwa zahlreiche Gemälde von Francisco Zurbarán. Neben der künstlerischen Bedeutsamkeit der Kartause Jerez de la Frontera, gilt das Kloster auch als Wiege der Kartäuserpferde, die hier in einem großen Gestüt gezüchtet wurden.
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