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Menschenrechtler fordern, Nigeria erneut als Missachter der Religionsfreiheit einzustufen

Nigeria

Mehr als zwei Dutzend Menschenrechtler haben das US-amerikanische Parlament aufgefordert, das Außenministerium zu veranlassen, Nigeria wieder auf die Liste der weltweit schlimmsten Missachter der Religionsfreiheit zu setzen.

Im Jahr 2020 stufte das Außenministerium Nigeria in seinem Bericht über die internationale Religionsfreiheit als besonders besorgniserregendes Land (Country of Particular Concern (CPC)) ein. Das Land wurde auf die Liste gesetzt, „weil es besonders schwere Verstöße gegen die Religionsfreiheit begangen oder geduldet hat“.

Im Jahr 2021 strich die Biden-Regierung Nigeria – ein Land, das für sein extremes Ausmaß an religiöser Verfolgung berüchtigt ist – von der CPC-Liste.

„Als Befürworter der Religionsfreiheit und Leiter von Basisorganisationen mit Millionen amerikanischer Mitglieder appellieren wir an Sie, dringend auf das Versäumnis des Außenministeriums zu reagieren, die ungeheuerliche, systematische und andauernde religiöse Verfolgung in Nigeria angemessen anzugehen, wie es der International Religious Freedom Act (IRFA) von 1998 vorschreibt“, heißt es in dem Brief vom 12. Dezember mit 29 Unterzeichnern.

Insbesondere katholische Geistliche sind in dem westafrikanischen Land zur Zielscheibe geworden. Kirche in Not berichtete, seit Anfang 2022 seien 100 katholische Priester in dem Land entführt und immer noch nicht freigelassen worden. Insgesamt 20 Geistliche wurden ermordet, so der Brief.

In den letzten Monaten wurde ein Priester entführt, als er Kranke besuchte, und ein weiterer Ordensbruder wurde entführt und ermordet.

In dem Schreiben wird auch die Ernennung eines Sondergesandten für Nigeria und die Tschadsee-Region gefordert. Die Parlamentarier seien aufgerufen, die von dem republikanischen Abgeordneten Chris Smith aus New Jersey und dem demokratischen Abgeordneten Henry Cuellar aus Texas mitverfasste Gesetzgebung zu unterstützen und mitzutragen. Diese Gesetzgebung würde das Außenministerium auffordern, den Gesandten zu ernennen und Nigeria als CPC zu benennen.

Unter Berufung auf Berichte der christlichen Organisation Open Doors, die sich für Religionsfreiheit einsetzt, heißt es in dem Schreiben, dass im Jahr 2022 90 Prozent der weltweit wegen ihres Glaubens getöteten Christen in Nigeria ermordet wurden, was einem Anstieg von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

In dem Brief heißt es, militante Fulani-Hirten seien für die meisten Morde verantwortlich und könnten „weitgehend ungestraft handeln“.

In dem Schreiben heißt es weiter, dass zwar einige Muslime von militanten Fulani-Muslimen ins Visier genommen wurden, nigerianische Christen jedoch laut der Beobachtungsstelle für Religionsfreiheit in Afrika von Oktober 2019 bis September 2022 fast achtmal häufiger getötet und sechsmal häufiger entführt wurden als Muslime.

„Katholische Priester, evangelikale Pastoren und methodistische Bischöfe waren besondere Ziele von Entführungen durch Fulani und nicht identifizierte Bewaffnete, die in der Regel ‚Allahu Akbar‘ riefen“, so das Schreiben.

Laut dem Schreiben wurden seit 2009 etwa 17.000 Kirchen niedergebrannt und angegriffen, darunter das Pfingstmassaker 2022 in der katholischen Pfarrei St. Francis Xavier Owo in der Diözese Ondo, bei dem 39 katholische Gläubige getötet und mehr als 80 verletzt wurden.

„Uns ist kein einziger Fall bekannt, der strafrechtlich verfolgt worden wäre“, so das Schreiben.

Die US-Kommission für internationale Religionsfreiheit habe festgestellt, dass die nigerianische Regierung es routinemäßig versäumt hat, „diese Angriffe zu untersuchen und die Verantwortlichen strafrechtlich zu verfolgen, was ein problematisches Maß an Gleichgültigkeit seitens der Staatsbeamten zeigt“.

„IRFA verlangt angesichts solch schwerwiegender Verstöße gegen die Religionsfreiheit eine ehrliche Bewertung. Der Außenminister sollte anerkennen, dass Nigeria schwerwiegende Verstöße gegen die Religionsfreiheit begangen oder geduldet hat, die gesetzlichen Kriterien, die eine Einstufung als CPC rechtfertigen“, heißt es in dem Schreiben. „Dies ist besonders wichtig, da die Vereinigten Staaten ein wichtiger Partner Nigerias sind und dem Land allein im Jahr 2022 über eine Milliarde Dollar an Auslandshilfe zur Verfügung gestellt haben.“

Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören prominente Katholiken wie Sam Brownback, der ehemalige Gouverneur von Kansas und ehemalige US-Botschafter für internationale Religionsfreiheit; Leonard Leo, der ehemalige Vorsitzender der US-Kommission für internationale Religionsfreiheit; Mary Ann Glendon, eine ehemalige US-Botschafterin beim Heiligen Stuhl; und George Weigel, der Publizist und Biograf von Papst Johannes Paul II.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Eine weitere katholische Unterzeichnerin ist Nina Shea, Senior Fellow und Direktorin des Zentrums für Religionsfreiheit am Hudson Institute, die am Donnerstag gegenüber CNA, der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch, erklärte, dass „Nigeria zunehmend gesetzlos geworden ist und die Kriminalität überhand nimmt, aber auch ein offensichtliches Muster von Angriffen gegen christliche Führer, ihre Kirchen und ganze christliche Dörfer zu beobachten ist“.

„Die Regierung hat es über viele Jahre hinweg versäumt, wirksame Maßnahmen zum Schutz dieser unschuldigen Ziele zu ergreifen und lässt Fulani-Extremisten ungestraft morden und plündern“, sagte sie. „Für Millionen von nigerianischen Christen ist die Religionsfreiheit nicht gewährleistet. Außenminister [Antony] Blinken muss dem Gesetz folgen und Nigeria auf die CPC-Liste der ungeheuerlichen Missachter von Religionsfreiheit setzen.“

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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