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Verband fordert „neuen Pragmatismus für Familien“ beim Wohnungsbau

Kinderreiche Familie (Symbolbild)

Dass in Deutschland Wohnraummangel herrscht, ist ein Thema, das immer wieder in den Nachrichten vorkommt. Für Familien mit mehreren Kindern ist die Lage allerdings besonders problematisch, wie der Verband kinderreicher Familien Deutschland (KRFD) am Mittwoch unterstrich.

Man rufe „die Politik und Immobilieninvestoren sowie Bauträger dringend dazu auf, beim Wohnraumangebot und Wohnungsbau die Bedarfe von größeren Familien wieder zu berücksichtigen“, hieß es in einer Presseaussendung des Verbands.

Im Frühjahrsgutachten Immobilienwirtschaft, das vom sogenannten „Rat der Immobilienweisen“ verfasst wurde, hieß es: „Der Neubau richtet sich nicht mehr an Familien, die viele und damit eher kleinere Zimmer bevorzugen. Vielmehr richtet er sich an kinderlose Paare oder Singles, die lieber in großen, aber weniger Räumen leben wollen.“

Der KRFD erklärte vor diesem Hintergrund: „Gegenwärtig verrät ein Blick auf gängige Immobiliensuchplattformen, wie die überschaubare Anzahl an Neubauten architektonisch fehlkonzipiert ist: alles andere als familientauglich für Familien mit drei und mehr Kindern. Die Angebote beschränken sich auf zwei Kinderzimmer als Standard. Angebote mit drei vollwertigen, eigenständigen Kinderzimmern sind Mangelware.“

„Für kinderreiche Familien braucht es nicht größer, schöner und weiter zu sein“, sagte die KRFD-Bundesvorsitzende Elisabeth Müller. „Für diese Familien braucht es Raum, der pragmatisch bebaut ist und genutzt werden kann. Es braucht schlichtweg mehr Zimmer, nicht notwendigerweise mehr Raum.“

Der KRFD fasste zusammen: „Kinderreiche Familien brauchen keine drei Bäder. Sie brauchen keine Sauna im Keller und auch kein Kaminzimmer. Was diese Familien brauchen ist z. B. eine ausreichend große Küche bzw. ein Essbereich mit Küche, wo ein Tisch hinpasst, an dem alle Familienmitlieder gleichzeitig Platz nehmen können.“

„Es sagt viel über unseren gegenwärtigen Zustand und die Akzeptanz unserer Gesellschaft für große Familien aus, wenn ein drittes Kinderzimmer nur als Durchgangszimmer konzipiert ist“, betonte der Verband. „Oder wenn ein Kinderzimmer in die Kelleretage (Zimmer nur mit Lichtschacht) degradiert wird. Ebenso erstaunlich wie fragwürdig ist, wenn Kinderzimmer umbenannt werden in ‚Hobbyraum, Gästezimmer, Arbeitsbereich oder zweite Wohnarea‘.

Müller erklärte: „Es wird mittlerweile an vieles gedacht, nur nicht an die Familien, die sich für eine große Familie entscheiden. Hier braucht es dringend eine Kehrtwende und Investoren, die einen neuen Pragmatismus für Familien aufbringen.“

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