Jerusalem, 12 April, 2024 / 7:00 AM
Eine ultranationalistische jüdische „Tempelbewegung“ plant in Israel das Opfer der roten Kühe aus dem alten Bund darzubringen. Mit der Asche der Opfertiere sollen das seit der Kreuzigung Christi erloschene antike Priestertum und der Tempelkult wiederbelebt werden.
Wie „The Jerusalem Post“ berichtete, erklärte der Sprecher der palästinensischen Qassam-Brigaden, Abu Obeida, anlässlich des 100. Tages des Krieges im Heiligen Land, dass der „Grund für die Eröffnung des Krieges durch die Hamas darin besteht, dass das jüdische Volk sich darauf vorbereitet, die Rote Kuh zu bringen“.
Das Opfer der roten Kuh wird in der Bibel im Buch Numeri erwähnt: „Der Herr sprach zu Mose und Aaron: […] Sag den Israeliten, sie sollen dir eine fehlerlose, einwandfreie rote Kuh bringen, die noch nie ein Joch getragen hat. […] Dann soll man sie vor das Lager hinausführen und sie vor seinen Augen schlachten.“
In der jüdischen Tradition wird die Asche einer makellosen roten Kuh für die zeremonielle Reinigung benötigt, die für den Bau eines dritten Tempels in Jerusalem notwendig ist, wie das Nachrichtenportal „Press TV“ berichtet.
„Die Asche der roten Kuh, die für die Erneuerung des Gottesdienstes im Heiligen Tempel unerlässlich ist, ist eines der faszinierendsten und geheimnisvollsten Gebote der Thora“, erklärte das Tempelinstitut, eine 1987 gegründete Vereinigung, die den Bau eines dritten Tempels vorbereitet.
Der erste Tempel stand von 1000 bis 586 v. Chr. bis zur Eroberung Jerusalems durch die Neubabylonier. Von 515 v. Chr. bis zur Zerstörung durch römische Truppen im Jahr 70 n. Chr. stand der zweite Tempel. Ein dritter Tempel solle errichtet werden, um alle Voraussetzungen für das Kommen eines jüdischen Messias zu erfüllen. Auf dem ehemaligen Tempelberg stehen heute jedoch der Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee, die nach Mekka und Medina zu den wichtigsten muslimischen Stätten zählt.
Die „Erlösung der Menschheit“ durch die roten Kühe stehe unmittelbar bevor, sagte der internationale Direktor des Jerusalemer Tempelinstituts und Rabbiner Chaim Richman 2015 dem Nachrichtenportal „Welt“. Damals startete das Institut ein Projekt in der israelischen Wüste Negev, um eine koschere rote Kuh „heranzuzüchten“. Dies sei eine „notwendige Vorbedingung für die Errichtung eines jüdischen Tempels“, erklärte Richman.
„Rote Kühe gibt es viele. Aber eine koschere Färse muss viele strenge Bedingungen erfüllen“, so Richman. Zum Beispiel darf die Kuh nicht mehr als zwei andersfarbige Haare haben. Sein Institut hat bereits ein Verfahren entwickelt, um das Fell mit Lupen genau zu untersuchen. Die Kuh muss makellos sein. Sie darf von außen nicht gekennzeichnet und muss speziell geimpft sein.
In einem Video, das im Januar auf der Website von Boneh Israel veröffentlicht wurde, heißt es, dass zum ersten Mal eine komplett rote Kuh gefunden wurde, wie der Nachrichtendienst „Al Jazeera“ kürzlich berichtete.
Boneh Israel beschreibt sich selbst als eine „gemeinnützige Organisation, die sich auf den Aufbau und die Wiederbelebung wichtiger biblischer Stätten konzentriert […] und die Erlösung aktiv vorantreibt“.
„Dies ist das erste Mal seit fast 2000 Jahren, dass eine erfolgreiche rote Färse entstanden ist“, sagte Michael Samuel Smith, ein christlicher Prediger, in dem Video. „Wir gehen immer noch davon aus, dass die erste erfolgreiche Opferung roter Kühe im Frühjahr 2024, etwa zwischen Pessach und Pfingsten, stattfinden wird.“
Pessach beginnt am Abend des 22. April und endet am Abend des 30. April. Pfingsten feiern Christen dieses Jahr am 19. Mai.
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