Heiligenkreuz, 16 April, 2024 / 3:30 PM
Am vergangenen Wochenende fand im österreichischen Kloster Stift Heiligenkreuz eine Tagung zum Thema „Schönheit, Anspruch und Krise des Priestertums“ statt. Hochrangige Theologen und Kleriker wie Erzbischof Georg Gänswein und Kurienkardinal Kurt Koch nahmen daran teil, wie „Kathpress“ berichtete.
Koch ging unter anderem auf die Bedeutung der Eucharistie für die Kirche ein. So sei schon bei den Urchristen die eucharistische Versammlung immer die Mitte der christlichen Gemeinschaft gewesen. Dabei werde das Kreuzesopfer in der Heiligen Messe sakramental gegenwärtig.
Der Priester habe den Auftrag, „der zur Feier der Eucharistie versammelten Familie Gottes Tod und Auferstehung des Herrn zu verkünden“ und so für die Gläubigen „den unsichtbar gegenwärtigen Christus als Haupt der Kirche“ zu repräsentieren, so der Präsident des Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen.
Im Zuge der Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–65) wurde die „besondere Berufung und Sendung des geweihten Priesters“ nicht in Frage gestellt, erklärte der Heiligenkreuzer Abt Maximilian Heim OCist. Vielmehr hätten Priester die Aufgabe als „Mahner zur Umkehr, Zeuge des Evangeliums und Diener der Anbetung“ zu dienen.
Einen Schwerpunkt der Veranstaltung bildete die Theologie des Ende 2022 verstorbenen Papstes Benedikt XVI. Er sei immer darum bemüht gewesen, eine „solide Theologie des Priestertums, die auch dem Nichtverstehen durch die moderne Welt standhält“, zu vertreten, betonte Gänswein in seiner Rede.
Benedikt XVI. habe die innertheologische Problematik als Kernursache des heutigen „dramatischen Rückgangs des Priesternachwuchses in vielen Ländern“ gesehen.
Das Priestertum müsse nach Benedikt „christologisch begründbar“ sein, weil Priester doch „vom auferstandenen Herrn selbst berufen und durch das Sakrament bevollmächtigt“ werden, im Dienst der Kirche zu stehen, so Gänswein. Ein Erkennungsmerkmal des heutigen Priesters sollte die Selbstlosigkeit und die „Selbstenteignung zugunsten des Herrn“ sein.
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