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Europäische Bischöfe befürworten Möglichkeit künftiger EU-Erweiterung

Flaggen der Europäischen Union

Die europäischen Bischöfe haben in einer am Montag veröffentlichten Erklärung die Möglichkeit einer künftigen Erweiterung der Europäischen Union begrüßt.

„Die Aussicht auf eine künftige EU-Mitgliedschaft ist nicht nur eine geopolitische Notwendigkeit für die Stabilität auf unserem Kontinent, sondern auch eine starke Botschaft der Hoffnung für die Bürger der Beitrittsländer und eine Antwort auf ihren Wunsch nach einem Leben in Frieden und Gerechtigkeit“, hieß es in dem zweiseitigen Text der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE).

„Der Beitritt zur EU ist jedoch ein zweiseitiger Prozess“, mahnte die COMECE.

„Die Länder, die eine künftige EU-Mitgliedschaft anstreben, müssen die notwendigen Strukturreformen in entscheidenden Bereichen fortsetzen, insbesondere in Bezug auf die Rechtsstaatlichkeit, die Stärkung der demokratischen Institutionen, die Grundrechte (einschließlich der Religions- und Medienfreiheit), sowie die Korruptionsbekämpfung und die Bekämpfung der organisierten Kriminalität“, hieß es. „Gleichzeitig sollte ein bürgernaher, glaubwürdiger und fairer EU-Erweiterungsprozess diese Reformbemühungen fördern und angemessen darauf reagieren, wobei eine Doppelmoral bei der Behandlung der Beitrittskandidaten zu vermeiden ist.“

„Die Glaubwürdigkeit des EU-Erweiterungsprozesses setzt auch voraus, dass die Union konkrete Schritte unternimmt, um sich auf die Aufnahme neuer Mitglieder vorzubereiten“, betonten die Bischöfe. „Die künftige EU-Erweiterung ist eine Gelegenheit, die Idee eines geeinten Europas, das auf praktischer Solidarität beruht, zu aktualisieren und mit kreativer Treue jene großen Ideale wiederzuentdecken, die seine Gründung inspirierten.“

„Eine erweiterte Union wird auch ihre Art des Regierens überdenken müssen, um ihren Mitgliedern und Institutionen ein rechtzeitiges und effizientes Handeln zu ermöglichen“, zeigte sich die COMECE überzeugt. „Darüber hinaus sollten bei allen Anpassungen des Haushaltsrahmens, der Politik oder der Bereiche der Zusammenarbeit die Auswirkungen auf die Menschen berücksichtigt werden, insbesondere auf die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft in den derzeitigen und künftigen Mitgliedstaaten.“

Abschließend sprachen sich die Bischöfe „für eine tiefere Reflexion über unsere gemeinsame Wertebasis und die besonderen Bande“ aus, „die uns als europäische Familie vereinen“.

„Die Grundsätze der Subsidiarität, des Respekts für die verschiedenen Traditionen und Kulturen, die alle zusammen Europa bilden, und der Weg der praktischen Solidarität gegenüber dem Weg der ideologischen Auferlegung sind von größter Bedeutung“, so die COMECE.

Derzeit haben neun Ländern offiziell den Status von Beitrittskandidaten: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Moldau, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien, Türkei und Ukraine.

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