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Gefängnisstrafe für Dieb des Brustkreuzes von Papst Benedikt XVI.

Papst Benedikt XVI. beim Weltfamilientreffen in Mailand mit Kardinal Angelo Scola am 4. Juni 2012

Ein tschechischer Staatsbürger ist zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden, nachdem er das Brustkreuz von Papst Benedikt XVI. aus der Stadtpfarrkirche St. Oswald in Traunstein gestohlen hatte.

Das berichten mehrere bayerische Medien.

Die bayerische Polizei hatte den 53-jährigen Tschechen in Haft genommen, der das Brustkreuz von Papst Benedikt XVI. im Juni 2023 aus der Kirche in Oberbayern gestohlen hatte. 

Das Kreuz ist indessen weiter verschwunden. Der Dieb hatte eine Vitrine an der Wand der Stadtkirche in Traunstein aufgebrochen und das Kreuz entwendet, hieß es in einer Mitteilung des Bayerischen Landeskriminalamtes.

 

Bei dem Brustkreuz handelt es sich um das Pektorale, das Papst Benedikt XVI. nach seiner Emeritierung 2013 seiner Heimatpfarrei in Bayern vermacht hatte. (Bayerisches Landeskriminalamt)

Vor Gericht räumte er ein, das wertvolle Kreuz entwendet zu haben. Zuvor hatte er die Tat bestritten.

Unklar ist weiter, wo das Kreuz ist. Nach Angaben seines Anwalts versuchte der Angeklagte, das Kreuz zu verkaufen, und übergab es einem Bekannten zur Aufbewahrung. 

Die Richterin am Landgericht Traunstein bezeichnete ihn aufgrund seiner Vorstrafen als „reisenden Kriminellen“ und legte diese als entscheidendes Kriterium für das Urteil zugrunde.

Die Staatsanwaltschaft hatte drei Jahre Haft gefordert, während die Verteidigung auf ein Jahr plädierte, mit der Begründung, der Angeklagte habe nicht gewusst, dass das Kreuz dem verstorbenen Papst gehörte. Erst nach dem Diebstahl habe er durch Medienberichte von der Bedeutung des Kreuzes erfahren.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Innerhalb einer Woche kann Berufung eingelegt werden.

Der frühere Kardinal Joseph Ratzinger wurde in der bayerischen Kleinstadt Marktl am Inn geboren. Als Joseph zwei Jahre alt war, zog sein Vater mit der Familie nach Traunstein, wo er im Priesterseminar studierte. 

Nach Angaben eines Sprechers der Erzdiözese München und Freising hatte der verstorbene Pontifex 1951 in St. Oswald seinen ersten Gottesdienst als frisch geweihter Priester gefeiert. Nach der Renovierung im Jahr 2020 befand sich das Kreuz in der Kirche.

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