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Kampagne zur Rettung von 1.000 religiösen Gebäuden in Frankreich gestartet

Eine der 100 alten Kirchen, die von der Stiftung gerettet werden können: Ein Gotteshaus in Cachen, Nouvelle-Aquitaine.

Die seit Jahrzehnten andauernde Bedrohung des religiösen Erbes Frankreichs beunruhigt zunehmend die Behörden und die Öffentlichkeit.

Experten schätzen, dass das Land alle 15 Tage ein religiöses Gebäude verliert. Aus diesem Grund hat die Fondation du Patrimoine, auf Deutsch etwa: Stiftung Kulturerbe, eine Kampagne zur Restaurierung von tausend Gebäuden in den ländlichen Gebieten des Landes gestartet, von denen die große Mehrheit katholisch ist.

Es ist das erste Mal, dass die gemeinnützige Organisation, die 1996 zur Förderung des französischen Kulturerbes gegründet wurde, eine so umfassende Kampagne zur Sensibilisierung und Erhaltung religiöser Denkmäler startet. Im Rahmen dieser Kampagne hat die Stiftung eine Liste der ersten 100 Stätten veröffentlicht, die in den Genuss von Renovierungszuschüssen kommen.

Die Zuschüsse richten sich in erster Linie an religiöse Gebäude in Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern auf dem französischen Festland und weniger als 20.000 Einwohnern in den französischen Überseegebieten, die vom französischen Staat nicht unter Denkmalschutz gestellt werden können.

Seit der Französischen Revolution (1789), die den Besitz der Kirchen und Geistlichen verstaatlichte, und dem Gesetz von 1905 über die Trennung von Kirche und Staat gehört der größte Teil des religiösen Erbes der Nation den Kommunen, die oft nicht in der Lage sind, die Kosten für die Erhaltung der Stätten zu tragen. Auch in ihren Haushalten steht die Erhaltung historischer Gotteshäuser meist ganz unten auf der Prioritätenliste.

Von den 45.000 katholischen Stätten in Frankreich stehen nur 15.000 unter Denkmalschutz, wie der Präsident des Observatoire français du patrimoine religieux in einem Interview mit CNA im Jahr 2021 betonte. Die Fondation Patrimoine schätzt ihrerseits, dass derzeit etwa 5.000 religiöse Denkmäler unmittelbar vom Verschwinden bedroht sind.

Die Liste der 100 von der Stiftung ausgewählten, über ganz Frankreich verteilten Stätten, von denen die meisten dringend saniert werden müssen, ist nur die erste ehrgeizige Etappe eines umfassenden Projekts, mit dem in den nächsten vier Jahren rund 1.000 religiöse Gebäude saniert werden sollen. Ziel ist es, insgesamt 200 Millionen Euro durch Spenden von Unternehmen und Privatpersonen aufzubringen.

Die erste Zeichnungsperiode, die bis Ende 2025 läuft und besondere Steuererleichterungen vorsieht, beläuft sich dank der Beteiligung von rund 14.000 Personen derzeit auf etwas mehr als 2,6 Millionen Euro.

Diese Summe ist zwar noch weit von den 15 Millionen entfernt, die für die ersten 100 zu renovierenden Denkmäler erwartet werden, aber die Verantwortlichen der Patrimonie-Stiftung stellen ein neues Bewusstsein vor Ort fest, das sich ausbreitet, da das Bedürfnis wächst, den Wert des ländlichen Lebens und all dessen, was Anker- und Sammelpunkte für die Gemeinschaften darstellen kann, aufzuwerten.

„Selbst wenn sie nicht mehr zur Messe gehen, hängen [die Franzosen] an ihrem Monument, an ihrem Kirchturm, der ihnen ihre Identität gibt und ein Bezugspunkt im Raum ist. Die Leute wollen nicht, dass man mit ihrer Kirche einfach irgendetwas macht“, sagte Guillaume Poitrinal, Präsident der Stiftung Patrimonie, der Wochenzeitung Le Point.

Er verwies auch auf den „Notre-Dame-Effekt“, der die Öffentlichkeit für den Verfall des französischen Kulturerbes sensibilisiere, zu dem auch die religiösen Denkmäler gehörten. Nach dem Brand der berühmten Pariser Kathedrale im Jahr 2019, dessen Bilder die ganze Welt erschütterten und bewegten, spendeten 236.000 verschiedene Spender über die Stiftung Patrimonie rund 40 Millionen Euro.

Wenn die Kampagne ihre Ziele erreicht, könnte sie den Weg für weitere groß angelegte Initiativen ebnen und einen echten Wendepunkt in der Mentalität und der Politik zur Erhaltung des Kulturerbes darstellen.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch. 

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