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„Der eigentliche Ökumene-Minister ist ohnehin der Heilige Geist“: Kardinal Koch

Kardinal Kurt Koch

Kardinal Kurt Koch, der Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, hat am Montag mit Blick auf „Zeitansagen“ bei „ökumenischen Prozessen“ betont: „Der eigentliche Ökumene-Minister ist ohnehin der Heilige Geist.“

Die „zeitliche Agenda“ des Heiligen Geistes kenne er „nicht so genau – und die möglichen Überraschungen von Papst Franziskus übrigens auch nicht“, sagte Koch im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Das Dikasterium von Koch hatte in der vergangenen Woche ein etwa 150 Seiten umfassendes Studiendokument über die Rolle des Papstes in der Kirche sowie die entsprechenden Auswirkungen auf die Ökumene veröffentlicht.

Inhaltlich schlägt das vatikanische Studiendokument eine „erneuerte Lesart“ der Texte über das Papstamt vor, die historisch zu einem Hindernis für die Einheit der Christen geworden seien, und weist darauf hin, der Primat des Bischofs von Rom sei sowohl eine „Einrichtung göttlichen Rechts“ als auch eine Einrichtung menschlichen Rechts.

Das Dokument schließt mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Anregungen „für eine erneuerte Ausübung des von allen Christen anerkannten Dienstes des Bischofs von Rom für die Einheit“.

Am Montag sagte Koch: „An sich wäre natürlich ein Zusammengehen von allen Kirchen ideal. Ich denke aber, dass der schrittweise Weg realistischer ist. Dann muss aber sensibel darauf geschaut werden, dass sich auf diesem Weg niemand ausgeschlossen oder abgehängt fühlt.“

„Und es wird entscheidend sein, gemeinsam festzulegen, welches die Kompetenzen eines Primus inter pares sein sollen“, so Koch über die Rolle des Papstes als „Erster unter gleichen“, wie sie im ökumenischen Dialog mitunter vorgeschlagen wird. „Ein reiner Ehrenprimat funktioniert nach meiner Überzeugung gleichsam nur bei schönem Wetter.“

Schon heute gelte, dass der Papst „faktisch einen Primat“ ausübe: „Man sieht dies daran, dass viele Repräsentanten anderer Kirchen nach Rom kommen und den Papst besuchen wollen. Initiativen wie die Einladungen des Papstes an andere Kirchenoberhäupter zum Gebet um den Frieden nach Assisi zeigen ja, dass der Papst in der Weltökumene bereits eine besondere Rolle spielt. Sie über solche einzelnen Anlässe hinaus deutlicher zu institutionalisieren, könnte eine weiterführende Sache sein.“

So werde „ausgerechnet das Papstamt, das lange Zeit als das größte Hindernis für die Einheit der Christen betrachtet wurde“, in der Gegenwart „zu einer bedeutsamen Möglichkeit“, die Einheit „zu fördern und sichtbarer zu machen“.

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