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Heilige Eltern einer heiligen Tochter: Kirche feiert Louis und Zélie Martin

Die heilige Theresia von Lisieux / Die heiligen Zelie und Louis Martin
Die berühmte Tochter von Louis und Zélie Martin ist eine Kirchenlehrerin und Heilige. Um sie von ihrer Namensvetterin, Teresa von Avila, zu unterscheiden, wird sie oft „die kleine Therese" genannt.
Nonnen bei der Heiligsprechung von Louis and Zelie Martin am 18. Oktober 2015 auf dem Petersplatz

Am 12. Juli gedenkt die katholische Kirche der heiligen Eheleute Louis und Zélie Martin – den Eltern der heiligen Thérèse von Lisieux. Ihr Festtag erinnert an ein besonderes Paar. Es sind die ersten Eheleute, die gemeinsam heiliggesprochen wurden.

Die Heiligsprechung der Martin-Eltern fand am 18. Oktober 2015 statt. Papst Franziskus erhob sie in einer feierlichen Zeremonie auf dem Petersplatz zur Ehre der Altäre. In seiner Predigt betonte der Pontifex die Bedeutung der Familie als Wiege der Berufungen:

„Die heiligen Eheleute Louis Martin und Marie-Azélie Guérin haben den christlichen Dienst in der Familie gelebt, indem sie Tag für Tag eine Umgebung voller Glauben und Liebe aufbauten”, sagte der Papst. „Und in diesem Klima sind die Berufungen ihrer Töchter aufgekeimt, darunter auch die der heiligen Thérèse vom Kinde Jesu.”

Vom Kloster zum Ehestand

Louis und Zélie – wie sie liebevoll genannt werden – hatten ursprünglich andere Pläne für ihr Leben. Beide fühlten sich zum Ordensleben berufen. Doch Gott hatte offenbar andere Absichten: Louis scheiterte am Latein, Zélie wurde aus gesundheitlichen Gründen abgelehnt.

Die göttliche Vorsehung führte sie schließlich zusammen. Sie heirateten 1858 und führten ein vorbildliches christliches Familienleben: tägliche Messfeier, regelmäßige Beichte, gemeinsames Gebet und aktive Teilnahme am Gemeindeleben prägten ihren Alltag.

Prüfungen und Segen

Das Paar wurde mit neun Kindern gesegnet – doch nur fünf Töchter überlebten die Kindheit. Alle fünf traten später in den Orden ein. Die jüngste, Thérèse, wurde zu einer der bekanntesten Heiligen der Neuzeit.

Die Martin-Familie musste auch wirtschaftliche Herausforderungen meistern. Inmitten einer Finanzkrise in Frankreich zogen sie nach 19 Ehejahren von Alençon nach Lisieux – mit dem Ziel, ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Wegbereiter der Heiligkeit

Louis und Zélie bereiteten durch ihr Beispiel den Weg für die Heiligkeit ihrer Kinder. Sie lebten die Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe in ihrem Alltag vor. Ihre Tochter Thérèse schrieb später: „Der liebe Gott gab mir Vater und Mutter, die des Himmels würdiger waren als der Erde.”

Zélie starb bereits 1877 im Alter von 45 Jahren an Brustkrebs. Louis überlebte sie um 17 Jahre und erlebte noch den Eintritt seiner jüngsten Tochter Thérèse ins Kloster.

Vorbilder für heute

Die heiligen Eheleute Martin sind besonders in der heutigen Zeit wichtige Vorbilder. Sie zeigen, dass der Weg zur Heiligkeit mitten im Familienleben – mit allen Freuden und Herausforderungen – möglich ist.

Ihr Festtag am 12. Juli erinnert uns daran, dass die Familie eine „Hauskirche” sein kann – ein Ort, an dem der Glaube gelebt, weitergegeben und vertieft wird. Louis und Zélie Martin laden uns ein, in unserem eigenen Alltag nach Heiligkeit zu streben – sei es als Ehepartner, Eltern oder in welcher Berufung auch immer Gott uns gestellt hat.

 

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