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Erstes Ausbildungshaus für Jesuiten in Bangladesch nimmt Betrieb auf

Noviziat der Jesuiten in Bangladesch während der Bauphase

Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) hat in Bangladesch den Bau eines Zentrums unterstützt, in dem junge Ordensleute der Jesuiten ausgebildet werden. Es ist das erste Noviziatshaus des Ordens in dem südasiatischen Land und befindet sich in Mothbari im Westen von Bangladesch.

Am 16. Juli wird dort die Ausbildung des Ordensnachwuchses beginnen, erklärte der Missionsobere und Novizenmeister der Jesuiten in Bangladesch, Pater Ripon Rozario, bei einem Besuch in der internationalen Zentrale von „Kirche in Not“ in Königstein im Taunus. Bislang mussten die jungen Ordensleute zur Ausbildung ins Ausland gehen, vor allem ins Nachbarland Indien. Doch dies sei zunehmend auf bürokratische Hürden gestoßen: „Wir hatten immer mehr Schwierigkeiten, Visa für unsere Studenten zu bekommen, es gab Probleme mit Pässen und anderen Dokumenten.“ Ein Vorteil sei, dass die angehenden Jesuiten jetzt in ihrer eigenen Sprache und Kultur ausgebildet werden könnten.

Kleine Minderheit, großes Engagement

Die Jesuiten sind erst seit 1994 wieder in Bangladesch tätig, obwohl bereits Ende des 16. Jahrhunderts Ordensmitglieder in das Land kamen. Aus politischen Gründen habe diese Mission wieder aufgegeben werden müssen – für fast 400 Jahre. „Die Bischöfe Bangladeschs haben uns eingeladen, wieder zurückzukehren. Heute betreiben wir zwei Schulen, ein Exerzitienhaus, eine Jugendmission und weitere pastorale Programme“, sagte Pater Rozario. Eine von Jesuiten betreute Pfarrei mit vier Außenstationen kümmert sich um die indigene Bevölkerung.

Christen sind eine kleine Minderheit im mehrheitlich muslimischen Bangladesch: Von den 170 Millionen Einwohnern sind weniger als 0,5 Prozent Christen, der Jesuitenobere gibt die Zahl der Katholiken mit 300.000 an. In dem Land ringen seit der Unabhängigkeit von Pakistan 1971 säkulare und muslimische Gruppierungen um Einfluss. Dem Bericht „Religionsfreiheit weltweit“ von „Kirche in Not“ zufolge kommt es immer wieder zu Übergriffen auf religiöse Minderheiten.

Trotz dieser Situation sei die Kirche in Bangladesch sehr lebendig, betonte Pater Rozario: „Die katholische Kirche hat einen enormen Beitrag für das Land geleistet, insbesondere in den Bereichen Gesundheit und Bildung.“ Auch die Jesuiten freuen sich über das religiöse Interesse von Jugendlichen, was sich auch in den Zahlen der Ordensbewerber niederschlägt. So seien im Juni sechs einheimische Männer ins Noviziat eingetreten, vier weitere hätten die Ausbildung bereits durchlaufen, erklärte der Jesuitenobere: „Wir hoffen, dass wir in den kommenden Jahren weitere Berufungen erleben können. Das neue Noviziatshaus schafft dafür eine gute Infrastruktur. Danke für alle Unterstützung, die wir in unserer Jesuitenmission erhalten.“

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