Redaktion, 30 August, 2024 / 1:30 AM
Bischof Georg Bätzing ist in seiner Funktion als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) am Donnerstag mit dem altkatholischen Bischof Matthias Ring zusammengetroffen. „Wir können voneinander lernen, wie gelebte und realistische Synodalität in unseren Kirchen funktioniert“, erklärten Bätzing und Ring im Anschluss an die Begegnung.
Die DBK meldete: „Im Mittelpunkt der Begegnung standen aktuelle Fragen des ökumenischen Dialogs und theologische Sachfragen, die beide Kirchen betreffen. Zwischen Bischof Ring und Bischof Bätzing war es die erste Begegnung dieser Art.“
„In einer Zeit, in der das Christentum in unserer Gesellschaft immer mehr hinterfragt wird, ist es notwendig, dass wir erklären, was wir als Kirchen tun“, so Bätzing und Ring. „Auch zwischen der alt-katholischen und der römisch-katholischen Kirche muss gelten, dass wir ökumenisch weiter zusammenrücken sollten, um als Kirche in der Gesellschaft präsent zu sein.“
Die sogenannten Altkatholiken spalteten sich im Zuge des Ersten Vatikanischen Konzils von der Kirche ab, vor allem vor dem Hintergrund der damals exakt definierten Rolle des Papstes, einschließlich der Unfehlbarkeit in genau beschriebenen Umständen. Bei den Altkatholiken können inzwischen Frauen – nach dem eigenen theologischen Verständnis – geweiht werden, eine Wiederheirat nach Scheidung ist möglich und homosexuelle Verbindungen werden gesegnet.
Bätzing und Ring äußerten sich auch zur aktuellen gesellschaftlichen Lage und erklärten: „Der Anschlag von Solingen macht sprachlos. Aber es ist wichtig, dass die Kirchen vor Ort sind und ihre Hilfe anbieten: mit Menschen in der Seelsorge und mit Räumen für die Trauer. Gerade an solchen existenziellen Wendepunkten ist es gut, wenn wir als Kirchen gemeinsam sichtbar sind.“
Auch zum Ukraine-Krieg bezogen sie Stellung: „Unser Mitgefühl gilt dem ukrainischen Volk, das diesen Krieg nicht gewollt hat. Wir sind den Menschen dort verbunden und werden durch unsere Strukturen weiterhin alles tun, um in der Not zu helfen.“
In den letzten Jahren ist es gelegentlich zu Übertritten katholischer Priester zu den sogenannten Altkatholiken gekommen. Für besonderes Aufsehen sorgte der Rücktritt des amtierenden Generalvikars von Speyer, also des faktischen Stellvertreters von Bischof Karl-Heinz Wiesemann. Im Mai 2022 war es zu dem Schritt von Andreas Sturm gekommen, der damals erklärte, er habe „im Lauf der Jahre Hoffnung und Zuversicht verloren, dass die römisch-katholische Kirche sich wirklich wandeln kann“.
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