Redaktion, 09 September, 2024 / 10:00 AM
Der neue Osnabrücker Bischof Dominicus Meier OSB ist am Sonntag in sein neues Amt offiziell eingeführt worden. In seiner Predigt kündigte der vormalige Paderborner Weihbischof an: „Ich bin bereit, mit Ihnen das Evangelium Jesu mit neuer Kraft in unsere sich stetig verändernde Zeit, in unsere sich immer mehr differenzierende Gesellschaft und ihre drängenden Zukunftsfragen einzubringen.“
Als Bischof zu wirken, bedeute für ihn: „Hellhörig sein. Aufmerksamkeit schenken. Wertschätzend reden und handeln.“
„Dazu bin ich bereit und dazu bin ich gern in das Bistum Osnabrück gekommen“, führte Meier aus. „Mit Ihnen möchte ich unsere Ortskirche in der Verbundenheit mit Christus, der uns alle zu einer Kirche aus lebendigen Steinen zusammenführt, zu einem Ort des Lebens, der Hoffnung und der Ermutigung für möglichst viele Menschen gestalten.“
„Ich bin bereit, mit den vielen ehrenamtlich und hauptamtlich Engagierten in den Gemeinden, Einrichtungen und Verbänden unseres Bistums die Kirche von Osnabrück zu einem freundlichen und einladenden Gesicht zu ermutigen, ohne die dunklen Momente unserer Geschichte zu verharmlosen, denen wir uns entschieden stellen müssen, um daraus zu lernen“, sagte Meier außerdem.
Papst Franziskus hatte Meier am 28. Mai zum neuen Bischof von Osnabrück ernannt. Er ist Benediktinermönch der Abtei Königsmünster – zwölf Jahre lang, von 2001 bis 2013, als Abt – und war seit 2015 Weihbischof in der Erzdiözese Paderborn. Außerdem ist Meier promovierter und habilitierter Kirchenrechtler und lehrte an der Hochschule der Pallotiner in Vallendar.
Beim Synodalen Weg stimmte Meier bei der Forderung nach weiblichen Diakonen bzw. dem Zugang von Frauen zum sakramentalen Amt mit „Ja“, ebenso bei der Forderung nach regelmäßiger Taufspendung durch Laien sowie der Laienpredigt im Rahmen der Messe. Mit Blick auf die priesterliche Ehelosigkeit stimmte Meier für den Beschluss, sie optional zu machen. In Sachen Homosexualität votierte Meier sowohl für die Einführung von Segensfeiern als auch für Forderungen wie: „Der Zugang zu den kirchlichen Weiheämtern und pastoralen Berufen muss auch für inter- und transgeschlechtliche Getaufte und Gefirmte, die eine Berufung für sich spüren, im jeweiligen Einzelfall geprüft werden und darf nicht pauschal ausgeschlossen sein.“
Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), sagte in einem Grußwort am Sonntag: „Der weite Blick bringt Dich in eine neue Verantwortung, wo andere mit 65 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand eintreten. Der weite Blick bringt Dir neue Aufgaben im priesterlichen und bischöflichen Dienst, den Du seit 35 bzw. fast zehn Jahren ausübst. Der weite Blick öffnet neue Perspektiven und neue Horizonte.“
„Das synodale Prinzip im Handeln der Kirche ist ja hier besonders ausgeprägt und gut eingespielt“, zeigte sich Bätzing mit Blick auf das Bistum Osnabrück überzeugt. „Und doch zeigt der realistische Blick, dass die Zeiten der Volkskirche auch in Osnabrück vorbei sind. Es ist nicht mehr alles ‚wie früher‘, im Gegenteil: ein neuer Aufbruch ist spürbar, der mit Veränderungen einhergeht und mit dem nüchternen Blick, dass wir weniger werden.“
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