Redaktion, 12 September, 2024 / 1:00 AM
Die Sachverständigengruppe Weltwirtschaft und Sozialethik der Deutschen Bischofskonferenz hat gestern in München eine Studie zur globalen Landnutzung vorgestellt. Unter dem Titel „Ernährungssicherheit, Klimaschutz und Biodiversität: Ethische Perspektiven globaler Landnutzung“ wurden die aktuellen Herausforderungen für Landwirte weltweit diskutiert.
Hochrangige Vertreter aus Politik, Kirche und Wissenschaft nahmen an der Tagung teil, darunter die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und Joachim von Braun, der Vizepräsident der Welthungerhilfe.
Die von der DBK in Auftrag gegebene Studie steht im Kontext der Enzyklika Laudato Si’ von Papst Franziskus und bietet einen ethischen Rahmen für die sozial-ökologische Transformation der Landwirtschaft.
„Das Land und der Boden müssen nicht nur die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung sichern, sondern auch einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem sie mehr Kohlenstoff speichern. Gleichzeitig ist der Erhalt der Biodiversität von entscheidender Bedeutung“, erklärte Johannes Wallacher, der Vorsitzende der Sachverständigengruppe und Präsident der Hochschule für Philosophie München.
Besondere Aufmerksamkeit galt der Rolle der Landwirte: „Landwirte verdienen mehr Anerkennung, auch finanziell, wenn sie dazu beitragen, die Wasser- und Kohlenstoff-Speicherfähigkeit des Bodens zu steigern und die Biodiversität zu schützen“, betonte Wallacher. Er forderte eine gemeinwohlorientierte Nutzung des Bodens.
Die Studie schlägt ethische Leitlinien für eine „Landnutzungswende“ vor und plädiert für eine Agrarpolitik, die nicht nachhaltige Subventionen beendet und sogenannte „ökosystemare Dienstleistungen“ honoriert. Dieser Ansatz ziele darauf ab, die natürlichen Ressourcen langfristig zu schützen und die Landwirtschaft zukunftsfähig zu gestalten.
Bischof Bertram Meier, Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, rief dazu auf, die Ergebnisse der Studie in der breiten gesellschaftlichen Diskussion zu berücksichtigen.
Er hob hervor, dass die christliche Lehre das Gemeinwohl in den Vordergrund stelle: „Wir Menschen dürfen die Welt als Treuhänder nutzen, sie aber nicht zerstören“, sagte Meier. „Wir dürfen nicht anstelle eines Gartens eine Wüste hinterlassen!“
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