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Augsburger Bischof: „Es ist Christen ins Stammbuch geschrieben, in Notlagen zusammenzustehen“

Bischof Bertram Meier

„Jesus selbst lehrt seine Jünger im Evangelium, dass wahre Nachfolge heißt, sein Kreuz auf sich zu nehmen“, sagte Bischof Bertram Meier in seinem Grußwort auf einem von „Kirche in Not“ (ACN) organisierten Solidaritätstag für verfolgte Christen am vergangenen Sonntag in Augsburg. „Dass dies in vielen Fällen durchaus wörtlich zu nehmen ist, zeigen die erschütternden Berichte von verfolgten Christen aus Regionen wie der Subsahara, Nordafrika oder im Nahen Osten“, erklärte Bischof Meier weiter und erinnerte an die verheerenden Anschläge in Burkina Faso im August, bei denen zahlreiche Christen verschleppt oder getötet worden waren.

Bischof Meier, der auch Vorsitzender der Weltkirchenkommission der Deutschen Bischofskonferenz ist, hob während eines Kreuzweggebets im Augsburger Dom zudem die ökumenische Perspektive der Themen „Christenverfolgung“ und „Religionsfreiheit“ hervor. Es sei wichtig, „immer wieder konfessionsübergreifend die Stimme für das friedliche Miteinander der Völker und Religionsgemeinschaften zu erheben, Projekte zur gegenseitigen Verständigung und des Dialogs zu fördern, und nicht zuletzt unseren bedrängten Glaubensgeschwistern solidarisch zur Seite zu stehen“, betonte er.

Hilfsschwerpunkte für die Weltkirche im Jahr 2024

Der Kreuzweg-Andacht vorangegangen war eine Informationsveranstaltung im Augsburger Haus St. Ulrich zu aktuellen Schwerpunkten der Arbeit von „Kirche in Not“. Ursprünglich sollte die Lage in Kuba im Mittelpunkt des Nachmittags stehen, doch der eingeladene Referent, Dr. Lazaro Iglesia Albiza, hatte wegen der Extremwetterlage in Österreich kurzfristig nicht anreisen können. Stattdessen sahen die etwa 80 Teilnehmer einen Vortrag des Geschäftsführers von „Kirche in Not“ (ACN) Deutschland, Florian Ripka, über die Lage der Religionsfreiheit weltweit und die vorrangigen Projekte des Hilfswerks im Jahr 2024 rund um den Erdball.

Fahrzeughilfe – ein Beispielprojekt für Lateinamerika

Lateinamerika stand im Anschluss dennoch auf dem Programm. In einem vorher aufgezeichneten Fernseh-Interview berichtete der Lateinamerika-Referent von „Kirche in Not“ (ACN), Rafael d’Aqui, über die Situation der Kirche in Kolumbien. So erklärte er darin die vielen Hilfsmaßnahmen, die über kirchliche Strukturen in dem von Drogenkartellen zerrütteten Land geleistet werden. „Die Kartelle haben sogar U-Boote, die Priester oft nicht einmal ein Motorrad“, berichtete d’Aqui. Deshalb sei die Fahrzeughilfe ein beispielhafter Hilfszweig von „Kirche in Not“ in Kolumbien.

Pakistan: Kirche sucht Schulterschluss mit anderen Minderheiten

Über die Bildungsarbeit der Kirche in Pakistan berichtete abschließend der Pressesprecher von „Kirche in Not“ (ACN) Deutschland, André Stiefenhofer, in einem Kurzvortrag. Durch Internate in ländlichen Gegenden sei es der Kirche möglich, die Lebensverhältnisse christlicher Bauernfamilien nachhaltig zu verbessern. Im Schulterschluss mit anderen religiösen Minderheiten wie Hindus, Schiiten und Protestanten versuche die Katholische Kirche zudem, die Diskriminierung im Land zurückzudrängen.

Der Solidaritätstag für verfolgte Christen wird jährlich vom Bistum Augsburg in Zusammenarbeit mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) veranstaltet. Der Termin orientiert sich am Kirchenfest „Kreuzerhöhung“, das in diesem Jahr auf den 14. September fiel.

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