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Gebet, Fasten und Buße: Lateinisches Patriarchat von Jerusalem erinnert an Kriegsausbruch

Kardinal Pierbattista Pizzaballa OFM

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa OFM, hat die Gläubigen in seinem Territorium „zu einem Tag des Gebets, des Fastens und der Buße“ am 7. Oktober eingeladen – genau ein Jahr nach Ausbruch des Kriegs im Heiligen Land durch den Angriff der Hamas auf Israel.

„Möge jeder von uns, mit dem Rosenkranz oder in welcher Form auch immer er oder sie es für richtig hält, persönlich, aber noch besser in der Gemeinschaft, einen Moment des Innehaltens und Betens finden und dem ‚barmherzigen Vater und Gott allen Trostes‘ (2 Kor 1,3) unseren Wunsch nach Frieden und Versöhnung vortragen“, wünschte sich Pizzaballa, der am Mittwoch noch bei der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Fulda zu Gast war, in dem Schreiben vom Donnerstag.

„In den letzten Monaten haben wir uns bereits klar zu den Geschehnissen geäußert und wiederholt unsere Verurteilung dieses sinnlosen Krieges und seiner Auslöser bekräftigt, indem wir alle aufriefen, diesem Treiben der Gewalt Einhalt zu gebieten und den Mut zu haben, andere Wege zur Lösung des derzeitigen Konflikts zu finden, die den Forderungen nach Gerechtigkeit, Würde und Sicherheit für alle Rechnung tragen“, erinnerte der Patriarch.

Und weiter: „Wir können die Verantwortlichen und diejenigen, die die schwere Verantwortung tragen, in diesem Zusammenhang Entscheidungen zu treffen, nur noch einmal dazu aufrufen, sich für Gerechtigkeit und die Achtung des Rechts eines jeden Menschen auf Freiheit, Würde und Frieden einzusetzen.“

Es sei die Pflicht der Christen, „uns für den Frieden zu engagieren, indem wir zunächst unsere Herzen von allen Gefühlen des Hasses freihalten und stattdessen den Wunsch nach dem Guten für alle hegen“, betonte Pizzaballa. „Indem wir uns engagieren, jeder in seinem Umfeld und in den Formen, die uns möglich sind, sollten wir diejenigen unterstützen, die in Not sind, denjenigen helfen, die sich persönlich dafür einsetzen, das Leid der von diesem Krieg Betroffenen zu lindern, und jede Aktion des Friedens, der Versöhnung und der Begegnung fördern.“

Am Mittwoch sagte Pizzaballa vor den Mitglieder der DBK, es fehle am „Wort der religiösen Führer vor Ort“: „Von wenigen Ausnahmen abgesehen, haben wir in den letzten Monaten keine Reden, Überlegungen oder Gebete von religiösen Führern gehört, die sich von denen anderer politischer oder gesellschaftlicher Führer unterscheiden. Man hat den Eindruck, dass jeder von ihnen ausschließlich aus der Perspektive seiner eigenen Gemeinschaft spricht. Juden mit Juden, Muslime mit Muslimen, Christen mit Christen und so weiter. Jeder bewahrt und stärkt das Narrativ seiner eigenen Gemeinschaft, das oft gegen die andere Seite gerichtet ist.“

„Gläubige Juden, Christen und Muslime sind nicht in der Lage, sich zu treffen, nicht einmal, um ihre Meinungsverschiedenheiten auszudrücken“, stellte Pizzaballa fest. „Interreligiöse Beziehungen, die gefestigt schienen, scheinen nun von einem gefährlichen Misstrauen überschattet zu werden. Jeder fühlt sich vom anderen verraten, nicht verstanden, nicht verteidigt, nicht unterstützt.“

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