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Neu: Ein Fenster im Grab Christi in Jerusalem

Das neue Fenster
"Nun haben sie links gegenüber der Grabbank – im Süden der Grabkammer – ein Fenster in die alte Marmorverkleidung eingebracht, hinter der man von jetzt an das Gestein des originalen Felsbetts betrachten kann, aus dem das Grab Christi ursprünglich heraus gehauen wurde."
Das gereinigte Relief über dem Eingang
Der gesäuberte und renovierte Innenraum über dem Grab
Die Marmorplatten über der Grabbank Christi
Ein Modell der Grabstätte Jesu Christi

Bei den Restaurierung des heiligen Grabes Christi in Jerusalem wurde im letzten Oktober erstmals seit Jahrhunderten die Marmorplatte entfernt, und darunter eine zweite, die das eigentliche Grab bedecken. Es war eine Sensation, die es in alle Nachrichtensendungen der Erde schaffte.

Doch die Sensation bestand vor allem darin, dass dieser Eingriff bestätigte, was in Jerusalem schon seit 1.700 Jahren geglaubt und für gewiss erachtet wurde: dass sich nämlich hier, einen Steinwurf vom Golgathafelsen entfernt, in einem alten Garten unter diesen Steinplatten die Bank jenes Troggrabes befand, das Joseph von Arimathäa für sich aus dem Felsen hatte heraus hauen lassen und das er dann für den Leichnam Jesu von Nazareth am ersten Karfreitag der Geschichte zur Verfügung stellte.

Hier, das war seit jeher der Glaube der Christen Jerusalems, ist die Stelle, wo der gekreuzigte Leichnam Christi bis zu seiner Auferstehung von den Toten am dritten Tag ruhte. Im Jahr 325 hatte Kaiser Konstantin über diesem Grab eine erste Basilika errichten lassen. Danach musste diese originale Grabbank Christi von den Patriarchen Jerusalems schon früh durch Marmorplatten geschützt werden, damit fromme Pilger sie nicht in eine Art löcherigen Schweizer Käses verwandelten, wie es sich bei dem Felsbett vom Grab Mariens im Garten Gethsemani bis heute beobachten lässt.

Eine sensationelle Änderung

Nach der Restaurierung wurde die alte Struktur der Grabkammer Christi mit dem abgedeckten  Grab des Herrn  wieder vollkommen hergestellt und ist wie vorher zu betrachten. Dazu wurde die ganze Grabkapelle (Aedicula) im Saloniki-Stil des osmanischen Barock aus dem Jahr 1801 umfassend gesäubert und von dem Stahlkorsett der Briten befreit, das die Konstruktion seit 1948 vor dem Einsturz bewahrte. Ein wahrlich sensationelle Änderung haben die Restauratoren  aber dennoch vorgenommen.

Denn nun haben sie links gegenüber der Grabbank – im Süden der Grabkammer – ein Fenster in die alte Marmorverkleidung eingebracht, hinter der man von jetzt an das Gestein des originalen Felsbetts betrachten kann, aus dem das Grab Christi ursprünglich heraus gehauen wurde.

Kreuzfahrer bauten die Kirche wieder auf

Im Jahr 614 haben die Perser unter Chosrau II. die Grabeskirche niedergebrannt, die bei den Griechen nur "Anastasis" (Auferstehung) genannt wird. Der Kalif Hakim hat die ganze Anlage am 28. September 1009 "in einem Anflug von Wahnsinn" zerstört und damit den ersten Kreuzzug der Europäischen Nationen  ausgelöst. Kreuzfahrer habe die heutige Kirche dann wieder prächtig aufgebaut. Noch einmal zerstört wurde das Grab aber am 15. Juli 1244, als mongolische Stämme der Ayyubiden Jerusalem noch einmal in Trümmer legten. Verschiedene Brände haben die Grabeskirche heimgesucht und einige Erdbeben, darunter zuletzt das schwere Erbeben von Jericho von 1927.

Von all dem legt dieser zerborstene und gesprungene Felsen Zeugnis ab, der nun in unseren Tagen in der Grabkammer Jesu in Jerusalem wieder zu Tage tritt – und der doch vor allem mit den Grabtüchern Christi zum ersten stummen Zeugen wurde, dass Jesus Christus am 16. Nissan, dem 9. April des Jahres 30, nicht in die Predigt und das Gerede von Theologen auferstanden ist, sondern aus dem Reich der Toten in das Leben.

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