Redaktion, 02 Oktober, 2024 / 1:30 AM
In einer Erklärung über „Katholische Theologie als kulturelles Laboratorium“ hat die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) „den substanziellen Beitrag theologischer Forschung und Lehre für die Gesellschaft“ bekräftigt.
„Die Anregungen, welche die Theologie aus dem Bewusstsein einer Jahrhunderte währenden Reflexion auf die Möglichkeiten gelingenden menschlichen Lebens in sozialen Bezügen liefert, wirken über den Rahmen der Universitäten und Hochschulen hinaus in die Gesellschaft hinein“, zeigten sich die Bischöfe überzeugt.
„Indem die Theologie als kritische Selbstreflexion des christlichen Glaubens verstanden und vollzogen wird, wirkt sie fundamentalistischen Tendenzen in Kirche, Religion und Gesellschaft entgegen“, hieß es weiter. „Eine öffentlich wirksame wissenschaftliche Theologie entzieht polarisierenden Tendenzen in Politik und Gesellschaft das ideologische Fundament.“
Der DBK-Vorsitzende Bischof Georg Bätzing räumte am Dienstag bei der Vorstellung des vierseitigen Dokuments ein: „Auch wenn es nicht Thema der eigentlichen Erklärung ist, verschließen wir nicht die Augen vor der Realität: zurückgehende Studierendenzahlen, geringerer wissenschaftlicher Nachwuchs und Sparvorgaben von staatlichen und kirchlichen Hochschulleitungen werfen ihre Schatten voraus.“
„Gerade in diesen Zeiten haben wir uns entschlossen, ein deutliches Signal für die katholische Theologie in Kirche und Gesellschaft zu senden“, betonte Bätzing. „Wir sind angewiesen auf eine gute und sprachfähige Theologie, die den Glauben immer wieder neu reflektiert und sich in ihrer Tradition des Diskutierens und Nachdenkens auch kritisch mit wissenschaftlichen und weltanschaulichen Positionen auseinandersetzt – dies natürlich auf besondere Weise im wissenschaftlichen Austausch innerhalb der Universität.“
Die Bischöfe hielten in ihrer Erklärung fest, „die an staatlichen und kirchlichen Hochschulen gelehrte Theologie“ gewährleiste „die qualifizierte wissenschaftliche Ausbildung von Priestern, Diakonen, Personen des geweihten Lebens und engagierten Laien in Berufen innerhalb und außerhalb der Kirche.“
„An staatlichen Universitäten und kirchlichen Hochschulen gelehrte Theologie versteht sich als Dienst an der Einheit und Sendung der Kirche in Deutschland und weltweit“, hieß es. „Indem sie Forschung und Lehre in ökumenischer Verantwortung vollzieht, dient die katholische Theologie der Einheit der Christenheit. Darüber hinaus legt sie stabile Fundamente für einen Dialog der Religionen sowie für den Dialog zwischen Religionen und einer säkularen Öffentlichkeit.“
Die Bischöfe äußerten sich auch zur „Berufung von Personen auf Professuren“ und machten sich für das „Prinzip der ‚Bestenauslese‘“ stark, „das gleichermaßen für Laien wie für Priester gilt“. Und: „Als Bischöfe setzen wir uns für kürzere und transparentere Verfahren zur Erteilung der Unbedenklichkeitserklärung des Heiligen Stuhls (Nihil obstat) ein.“
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