Vatikanstadt, 10 November, 2024 / 8:00 AM
Der Reisemarschall von Papst Franziskus – also jener Priester, der die päpstlichen Reisen in aller Welt organisiert – gehört zu den 21 Geistlichen, die im Dezember bei einem Konsistorium im Vatikan zum Kardinal ernannt werden.
Der Pontifex stellte den Priester George Jacob Koovakad im Jahr 2021 der Welt als jemanden vor, der „immer lächelt“. Ende 2021 wurde Koovakad, ein vatikanischer Diplomat, der Koordinator für päpstliche Reisen. Er arbeitet in der Abteilung für allgemeine Angelegenheiten des Staatssekretariats, um die Reisen von Franziskus zu organisieren, einschließlich seines jüngsten historischen Besuchs in Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur.
Der 51-jährige designierte Kardinal stammt aus Chethipuzha im südindischen Bundesstaat Kerala. Er gehört der syro-malabarischen Kirche an, also einer der Ostkirchen, die mit Rom verbunden sind.
Koovakad erläuterte in einem Interview mit Vatican News am 25. Oktober, die syro-malabarische Kirche gehe auf den Apostel Thomas zurück, der den christlichen Glauben im ersten Jahrhundert nach Indien brachte.
„Ich komme aus dieser lebendigen Gemeinschaft, in der der Glaube über Generationen hinweg wie ein Familienschatz weitergegeben wird“, sagte er und wies darauf hin, dass er in einem katholischen Umfeld aufgewachsen sei, in dem die tägliche Messe gefördert wurde und er täglich mit seinen Eltern und Großeltern das Abendgebet verrichtete.
„Es war dieses Glaubensleben in meiner Familie, das mir half, meine Berufung zum Priestertum zu entdecken“, sagte Koovakad. Auch ein Onkel, der Priester und Ordensmann ist, und sein ehemaliger Erzbischof Mar Joseph Powathil, der ihm „eine tiefe Liebe zur Kirche“ einflößte, inspirierten ihn.
Der zukünftige Kardinal wurde im Jahr 2004 zum Priester geweiht. Bald darauf zog er nach Rom, wo er 2006 an der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz mit einer Doktorarbeit über „Die Verpflichtung zur Armut für Weltgeistliche in den Gesetzbüchern des Kirchenrechts“ promovierte.
Das Thema von Koovakads Dissertation spiegele sein persönliches Engagement für die Armen wider, so der Schwager des Priesters, Mathew M. Scaria, der gegenüber UCA News im vergangenen Monat sagte, Koovakad sei „mitfühlend gegenüber den Armen“.
„Die Liebe von Papst Franziskus zu den Armen und Ausgegrenzten hat mich immer angesprochen, und wir teilen diese gemeinsame Sichtweise“, so Koovakad im Gespräch mit Vatican News. „Ich bin auch mit dem Wunsch ins Priesterseminar gegangen, den Armen zu helfen, in denen wir der privilegierten Gegenwart Jesu Christi begegnen.“
Der designierte Kardinal trat 2006 in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein und bekleidete bis 2020 verschiedene Positionen in Nuntiaturen in Algerien, Südkorea, Iran, Costa Rica und Venezuela.
Nachdem er im Sommer 2020 in den Dienst des vatikanischen Staatssekretariats eingetreten war, übernahm Koovakad im Herbst 2021 die Aufgabe, Reisen für Papst Franziskus zu planen.
Zu seinen Aufgaben gehört es, Länder zu besuchen, um ihre Sicherheit zu prüfen und logistische Details wie die Agenda des Papstes festzulegen.
„Als Christ kennt meine Freude keine Grenzen, und es ist diese Freude, die mir hilft, alle Schwierigkeiten zu überwinden, die [bei dieser Aufgabe] auftreten“, sagte Koovakad im Interview mit Vatican News. „Ich persönlich betrachte die päpstlichen Reisen gerne als Pilgerreisen des Nachfolgers Petri. So gesehen wird die große Verantwortung durch Gebet und enge und harmonische Zusammenarbeit mit allen Beteiligten bewältigt.“
Die Kardinalswürde bringe zusätzliche Verantwortung mit sich, aber „ich glaube, dass ich alles tun kann durch ihn, der mich stärkt, auch in meinen Schwächen“.
Kardinal zu sein, werde ihm auch als päpstlicher Reisemarschall helfen, da er dann „mehr Autorität im Umgang mit hochrangigen kirchlichen und zivilen Behörden“ habe, bemerkte er.
Papst Franziskus kündigte im September 2021 an Bord des päpstlichen Flugzeugs von Rom nach Budapest an, dass Koovakad Bischof Dieudonné Datonou als Reisemarschall ablösen werde. In Anspielung auf Datonous Spitznamen als „Sheriff vom Dienst“ sagte Franziskus, Koovakad werde „ein Sheriff mit einem Lächeln“ sein.
(Die Geschichte geht unten weiter)
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Der Priester Robinson Rodrigues, der Sprecher der indischen Bischofskonferenz, sagte gegenüber UCA News, Koovakads Ernennung zum Kardinal sei „eine große Anerkennung für die indische Kirche, einen weiteren Kardinal zu haben, besonders mit Sitz im Vatikan“. Koovakad könne „eine wichtige Rolle“ beim Schutz der Interessen der indischen Kirche spielen, sagte er.
Bevor Koovakad bei einer Zeremonie im Vatikan am 7. Dezember den roten Kardinalshut erhält, wird er am 24. November in der Kathedrale von Changanassery zum Bischof geweiht.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.
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